Zum Artikel „Nach Dauerregen droht Hochwasser“ (Bayernteil):
Im Jahr 2019 setzt „Tief Axel“ Bayern unter Wasser, letztes Jahr um diese Zeit wurde in mehreren Regionen Deutschlands bereits die höchste Waldbrand-Warnstufe erreicht, vereinzelt gab es erste Trockenschäden an Getreidepflanzen. Die Wetterextreme nehmen weltweit zu, die heißesten vier Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren von 2015 bis 2018. Wann werden diese Fakten und die sicht- und spürbaren Gegebenheiten von der Regierung endlich ernstgenommen und Konsequenzen gezogen, also Klimaschutz im Gesetz verankert? Das heißt: Schluss mit Freiwilligkeit, notwendige Zeithorizonte setzen und eine Energieversorgung aus hundert Prozent regenerativen Ressourcen.
Wir müssen jetzt handeln und sollten dabei mit gutem Beispiel vorangehen. So wie einst die rot-grüne Regierung in 2000 mit dem EEG den Durchbruch für die erneuerbaren Energien geebnet hat. Ein Erfolgsmodell, das dann von vielen Ländern dieser Erde übernommen wurde. Doch kurz nach Beginn der unionsgeführten Regierungen brachen in Deutschland die Produktions- und Installationszahlen in der Fotovoltaik massiv ein, das EEG-Gesetz wurde zu einem aufgeblähten Paragrafen-Monster. Dazu kamen chaotische Kürzungen und immer neue Modelle bei der Einspeisevergütung, die noch heute viele Investoren abschrecken. Wenn es nach CDU/CSU, FDP und SPD ginge, würden wir heute noch Kohle- und Atomkraftwerke bauen. Es macht mich wütend, wie die verantwortlichen Politiker alle Warnzeichen ignorieren und Schüler diskreditieren, die sich um den Erhalt der Lebensgrundlagen auf unserer Erde sorgen. Und das alles nur, um den Machterhalt weniger Großkonzerne zu sichern, die dann die ein oder andere Politiker-Karriere mit einem gut dotierten Vorstands- oder Aufsichtsratsposten sanft auffangen.
Roland Schrödl
Waldkraiburg