Zum Leserbrief von Hans Winhart „Klimaaktivistin soll lächerlich gemacht werden“ und den Kommentar von Georg Anastasiadis „Greta und der Papst“:
Ich hab’ den Kommentar des Herrn Anastasiadis gelesen und den Leserbrief dagegen gehalten. Es ist amüsant, wie empfindlich diese Klima-Apostel reagieren. Herr Winhart sollte bedenken: Wenn „er sich auf das politische Parkett begibt, muss er mit Gegenwind rechnen und diesen auch akzeptieren. Egal wie alt, egal ob Mann oder Frau. Der Kommentar war sehr ,zartfühlend‘“ gehalten, aber die Empfindlichkeitsgrenze dieses Lesers hängt anscheinend extrem niedrig. Dabei wäre es wichtig, dass viel mehr diskutiert wird und nicht einfach eine Linie verfolgt wird. Es gibt nämlich auch andere wissenschaftliche Meinungen, nur muss man danach mit der Lupe suchen, weil sich die Medien offenbar hauptsächlich auf dem linken/grünen Feld tummeln. Die jungen Leute demonstrieren anscheinend gerne, aber wenn man die Sache erst einmal im Detail betrachtet wird einem schnell klar, dass die derzeit angebotenen Wege total unbrauchbar sind in einer modernen Industrielandschaft. Zum Teil sogar umweltschädlicher, verglichen mit gegenwärtiger Technik. Es wird auch dem „grünsten Bürger“ aufgehen: Fallen erst einmal Arbeitsplätze weg, werden immer mehr Umweltsteuern das Geld aus der Börse ziehen. Die „gelben Westen“ in Frankreich machen es vor, die Belastungsgrenze der Bevölkerung ist nicht unbegrenzt. Kirchenfürsten und Politiker sehen in Greta eine „Prophetin“, wir werden anscheinend von naiven Leuten regiert. Leute die außerdem nicht rechnen können und mit begrenzten Sichtfeld operieren.
Werner Koller
Coral Pea Close
Beim Lesen des Leserbriefes von Herrn Winhart regt sich heftiger Widerspruch in mir. Natürlich hat Herr Anastasiadis Recht. Und man kann ihm zu dem Kommentar über Greta und die Klimadiskussion nur zurufen: „Bravo, weiter so“. In dem von Herrn Winhart so gescholtenen Kommentar hat er pointiert aber sachlich den ganzen Hype um Greta Thunberg auf den Punkt gebracht. Nicht Herr Anastasiadis macht dieses Mädchen lächerlich, sondern die Politiker und kirchlichen Würdenträger, die, da ihnen die Felle davon zu schwimmen drohen, einfach mit auf den Zug springen und sie einem Messias gleich in die Lüfte heben, wohl um sich in deren Strahlenkranz selbst zu erhellen. Der neue Jesus sei sie. Den Nobelpreis brauche sie. Greta, die neue Eisheilige! So ein Quatsch. Gerade in Zeiten von Fake-News ist es wichtig, nicht jedem Trend hinterherzuhecheln, nur um noch ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Doch hier hat man wirklich den Eindruck gewonnen, jeder will seinen Anteil haben, egal wie viel Unsinn da verbreitet wird. Und es hat tatsächlich etwas mit Ersatzreligion zu tun, wenn man ohne Rücksicht auf jegliche Vernunft und sachlicher Auseinandersetzung mit dem Thema einfach einer Bewegung hinterherrennt, ohne zu wissen, warum. Und dafür überbieten sich die Protagonisten der Polit- und Kirchenwelt gegenseitig in Lobpreisungen. Somit erreichen diese ach so tollen Leute aber genau das Gegenteil und machen Greta lächerlich, nicht der Kommentator. Er weist lediglich darauf hin.
Michael Lode
Waldkraiburg