Protestaktion sorgt für Diskussionen

von Redaktion

Zur Berichterstattung über das Thema „Maria 2.0“ (Politik-, Bayernteil und Titelseite) sowie zum Leserbrief von Dr. Stephan Maria Hitzel „Heiße Debatte um Kirchenstreik“ und zum Artikel „Zölibat steht nicht in der Bibel“(Bayernteil):

Ich gebe Frau Aigner insofern recht, dass die Bibel den Begriff „Zölibat“ nicht kennt. Jedoch gibt es Bibelstellen, die sowohl auf die Ehelosigkeit beziehungsweise Enthaltsamkeit, als auch klar auf die Ehe bei Geistlichen hinweisen. Beispiel, Matthäus 19,12: „Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!“. Beispiel, 1. Timotheus 3, 2-4: „Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, einer der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit“. Zum Thema „Frauen im Priesteramt“ verweise ich auf folgende Bibelstelle: 1. Korinther 11,5: „Die Frau im Gottesdienst: Eine Frau aber, die betet oder prophetisch redet…“ Hier ist ein Hinweis gegeben, dass durchaus Frauen im Gottesdienst reden durften. In der Bibel sind Prophetinnen namentlich bekannt. Ich persönlich würde die Frau im Priesteramt, nicht nur in der evangelischen Kirche, sondern auch in anderen Kirchen begrüßen. Pastorinnen sind inzwischen auch in den Freikirchen zugelassen.

Christa Beutelschiess

Aschau im Chiemgau

Das Erstaunliche an der Aktion „Maria 2.0“ ist doch, dass es über 2000 Jahre dauerte, bis es zahlreichen Frauen in der katholischen Kirche nun dämmert, dass ihre Demut, ihre Dienstbarkeit, ihre Fremd- und Selbstausbeutung, ihre Unterordnung unter die arrogante Männerherrschaft der Priester-Clique, die sich Jahrhunderte lang ihren feudalen Lebensstil auf Kosten der Völker, insbesondere der Frauen in den Kirchen leistete, sich einzig aus der perfiden Männer-Ideologie der Kirchenfürsten ableitet, der Mann sei der Stellvertreter Gottes auf Erden, die Frauen können ungestraft verachtet werden und machen auch noch die Drecksarbeit, inklusive dem zig-1000-fachen sexuellen Missbrauch von Priestern, die von wahrer Liebe keinen Schimmer haben. Und diese „Männer“ bestimmen auch noch zynisch, was die „ungebildeten Schafe“ zu denken und unter Moral zu verstehen haben! Liebe „religiöse“ Frauen, das Recht ist auf Ihrer Seite: Legen Sie diesen Männerladen mit monatelangen Dauerstreiks von Flensburg bis Garmisch lahm! Verlangen sie die gleiche Bezahlung und die gleichen Rechte wie die „Hochwürden“. Ansonsten werden wir Frauen gemeinsam mit Millionen gleichgesinnten „Gottesanbeterinnen“ nonstop in Deutschland Bambule machen!

Gerda Wojtech

Waldkraiburg

Muss sich in der Kirche etwas ändern? Dass Frauen Priester werden sollen, muss sich bestimmt nicht ändern. Jesus war Gottessohn und als Mensch auf Erden ein Mann. Der Priester feiert die heilige Messe als Vertreter Christi auf Erden. Eine Frau kann hier Jesus nicht vertreten. Dies sollten auch die Herren Bischöfe besser kommunizieren. Die Priester werden heute mit Verwaltungsaufgaben überlastet. Sie sollen Verwaltungsleiter und Manager sein, das wollen und können viele nicht. Die mit hunderten von Mitarbeitern besetzten Ordinariate produzieren viel Verwaltungsarbeit. Ein Priester sollte in erster Linie Seelsorger für die Pfarrangehörigen sein. Auch um den eigenen Haushalt müssen sie sich sorgen. In den Pfarrverbänden sind sie zuständig für mehrere Kindergärten, Baumaßnahmen, Gebäudeunterhaltung, Kirchenverwaltungen usw. Dies hält bestimmt auch Kandidaten davon ab, Priester zu werden. Das hat unsere Diözese bereits gemerkt und versucht durch externe Kräfte gegenzusteuern. Das eigentliche Problem ist der Niedergang des Glaubens in unserem Land und in Europa. Der egoistische Mensch von heute ist der Meinung, alles ist selbstverständlich, alles kann man selbst am besten, Gott braucht man nicht mehr. Das zeigt sich besonders beim Umgang mit dem Klimawandel. Die Welt von heute bräuchte Gott dringender den je, Buße, Umkehr, Gebet, besonders das Rosenkranzgebet sind für eine gute Zukunft notwendig. Auch die Uneinigkeit innerhalb des Klerus ist ein großes Problem. Die Kirche spricht nicht mehr mit einer Stimme. Der Papst wird kritisiert, Bischof gegen Bischof, Pfarrer gegen Pfarrer und als Folge entfernen sich immer mehr Gläubige von der Kirche und der Staat fördert auch immer mehr Gesetze die gegen Anstand, Sitte und Moral sind.

Herbert Graf

Ampfing

Die Geduld der Frauen scheint unendlich. Immerhin: Der Zölibat wird seit mehreren hundert Jahren in der katholischen Kirche diskutiert. Der Augsburger Religionsfrieden von 1555, der den Streit nach außen hin für einige Zeit beendete, hätte unter anderem mit dessen Aufhebung enden können, wenn es nach dem Bruder von Kaiser Karl V. gegangen wäre, der die Verhandlungen führte. Er konnte den Kaiser nicht überzeugen. Bis heute ist die katholische Kirche keinen Deut weiter, weder mit Benedikt, der die 68er für die Verbrechen an Kindern und Ordensschwestern mitverantwortlich macht, noch mit dem jetzigen Papst. Im Übrigen muss man sich vor Augen führen, wie eine Religion auf Dauer unser Grundgesetz mit Füßen treten kann: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes etc. benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Endlich: Mit „Maria 2.0“ ein Aufschrei des benachteiligten Teils der katholischen Gläubigen wegen Verletzung ihrer Grundrechte! Etwas seltsam erscheint mir da die Haltung einiger der zitierten Frauen. Eine Pastoralreferentin, die die Funktion der Kirche als Arbeitgeberin nicht zu kennen scheint. Ist es selbstverständlich, dass „niedere Dienste“ für Frauen, während Macht und gute Bezahlung für Männer reserviert sind? Wo bleiben Menschenrechte und Solidarität?

Gisela Munker

Rimsting

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