Jesus ist mit seinem ehelosen Beispiel vorangegangen

von Redaktion

Zum Leserbrief von Georg Gottinger „Priesterstand hat sich erst entwickelt“:

Als Argumente gegen den Zölibat in der katholischen Kirche stellt Herr Gottinger zwei Behauptungen auf: „Verheiratete Männer und Frauen“ hätten das Mysterium des Abendmahles gefeiert und Jesus habe die Ehelosigkeit „weder empfohlen noch verboten“. Zu Letzterem sind zwei Gesichtspunkte anzuführen: Jesus ist mit seinem ehelosen Beispiel vorangegangen, und er hat den Auf- und Ausbau seiner Kirche den Aposteln anvertraut, die sie mithilfe des Heiligen Geistes ordnen und leiten sollten. Von Jesus sind also keine rechtlichen Festlegungen zu erwarten. Bei allen drei Synoptikern fragt Petrus Jesus: „Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?“ In allen drei Evangelien sind Kinder unter den Aufgezählten, im Lukasevangelium auch die Ehefrau: „Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird dafür schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben.“ Sexuell enthaltsame Lebensweise wird in den Synoden von Elvira und Karthago Anfang und Ende des 4. Jahrhunderts eingefordert. Von Letzterer ist die Äußerung eines Bischofs überliefert: „Was die Apostel gelehrt haben und das Altertum bewahrt hat, wollen auch wir festhalten.“

Armin Rieble

Stephanskirchen

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