Lehrermangel: Desaströse Zustände

von Redaktion

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Der von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schon seit vielen Jahren beklagte Lehrermangel in Bayern spitzt sich dramatisch zu. Besonders an Grund-, Mittel- und Förderschulen herrschen schon jetzt desaströse Zustände. Bereits im letzten Schuljahr konnte massiver Unterrichtsausfall nur durch das große Engagement der Kolleginnen und Kollegen aufgefangen werden. Der Alltag an den Schulen mit Lehrkräftemangel ist schon jetzt durch Klassenzusammenlegungen, Wegfall von Förderstunden oder ständige Vertretungsstunden gekennzeichnet. Dort unterrichten bereits zahlreiche nicht für diese Schularten ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen, von denen manche nicht einmal ein Lehramtsstudium haben.

Es muss in dem Zusammenhang konstatiert werden, dass der Lehrermangel in Bayern hausgemacht ist, sprich einer völlig verfehlten Planung seitens des Ministeriums geschuldet ist. Geburtenraten, Ruhestandsversetzungen und Ausbildungskapazitäten sind bekannte Größen, die eine langfristige Planung im Prinzip problemlos ermöglichen.

Die GEW schlägt als Notlösung eine Reduzierung der Stundentafel der Schüler vor, bis sich die Situation wieder entschärft hat. Aber darüber hinaus muss der Lehrerberuf wieder attraktiver gemacht werden. Eine einheitliche Eingangsbesoldung für alle Schularten mit A13 ist dringend geboten sowie Aufstiegsmöglichkeiten wie am Gymnasium für alle Lehrämter.

Zudem sollte es zu einer höheren Besoldung für Fach- und Förderlehrer kommen sowie zu einer Höhergruppierung für Heilpädagogische Förderlehrer, Heilpädagogische Unterrichtshilfen und Werklehrer. Im Bereich der Bildung zu sparen ist angesichts der zahlreichen Probleme, denen sich unsere Gesellschaft zurzeit ausgesetzt sieht, sicher der falsche Weg.

Andreas Salomon

Rosenheim

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