Zum Artikel „Rettet Fleischverzicht das Klima?“ (Weltspiegel):
Nein, durch den Verzicht auf tierische Erzeugnisse muss das Klima nicht gerettet werden. Für die herkömmliche Produktion von Fleisch, Milch und Käse mögen die Zahlen des Umweltbundesamtes ja stimmen, doch auch die Landwirtschaft hat sich weiterentwickelt. Wir haben aus dem Zweinutzungsrind Fleckvieh ein Viernutzungsrind gemacht und dabei eine negative CO2-Bilanz erreicht. Die meisten werden schon vom Rosenheimer Modell der Güllekleinbiogasanlagen bis 75 Kilowatt elektrische Leistung gehört haben. Solch eine Anlage produziert jährlich etwa 600 000 Kilowatt Ökostrom und etwa die doppelte Menge Wärme. Durch die gasdichte Lagerung der Gülle vermeiden wir zum Beispiel die Freisetzung von Ammoniak und anderen klimaschädlichen Gasen. So eine Anlage kann die Gülle von etwa 250 Kühen verwerten. Die auf dem Stalldach in-stallierte PV-Anlage hilft zusätzlich den betriebsinternen Stromverbrauch zu senken, der durch das Pumpen und Rühren der Gülle und das Kühlen der Milch entsteht. Selbst wenn noch keine geeignete Speichermöglichkeit des PV-Stroms für die Nacht zur Verfügung steht, hat der Betrieb einen negativen CO2-Abdruck von etwa 350 Gramm je Kilowattstunde erzeugten Stroms. Also bitte, genießen Sie Milch, Fleisch, Strom und Wärme aus der Region, nur so können wir die bäuerlichen Familienbetriebe erhalten und zudem das Klima schützen.
Michael Lechner
Tuntenhausen