Corona: Diskussion um Regeln und Folgen

von Redaktion

Zur Berichterstattung über die Corona-Pandemie und ihre Folgen (Politik, Weltspiegel, Bayern):

Bestimmte Begriffe sind im Laufe des Corona-Lockdowns aus dem Vergessen gezerrt worden. So auch der „Öffentliche Raum“. Für Bürger, die sich korrekt verhalten wollen, ist es wichtig, die Definition zu kennen. Was ist also in Bayern mit dem „Öffentlichen Raum“ gemeint?

Wikipedia schreibt, damit würden öffentliche Plätze, Straßen oder Parks bezeichnet, die für jede Person freizugänglich sind. Man braucht es womöglich konkreter, zumal die bayerische Staatsregierung inzwischen erlaubt hat, dass sich mehr Personen aus unterschiedlichen Hausständen im „öffentlichen Raum“ treffen dürfen. „Auch Stammtische“, sagte Söder. Nun kann man sich viel vorstellen, aber Stammtische auf Straßen und Plätzen erscheinen doch etwas befremdlich. Zudem für bestimmte Anlässe nun sogar erlaubt ist, dass sich bis zu 50 Personen (bei feststehendem Publikum) im Innern aufhalten dürfen. Also dürften Stammtische in der Gastronomie gemeint sein.

Dazu kommt noch das Spezialthema Sport- und Vereinsheime. Werden diese gastronomisch betrieben, gelten die einschlägigen Gastroverbote beziehungsweise Lockerungen. Sind Heime, wenn nicht als Gastronomie verpachtet, dem öffentlichen Raum zuzurechnen? Scheinbar nicht. Der Bayerische Landessportverband (BLSV) umgeht solche Definitionsfragen, empfiehlt aber seinen Mitgliedern, Sportheime nur für die Benutzung von Toiletten oder fürs Umkleiden zu öffnen. Interessanterweise dürfen aber die Gremien des Vereins in den ansonsten geschlossenen Vereinsräumen tagen. Das ausgesperrte gemeine Vereinsmitglied muss also die öffentliche Gastronomie aufsuchen, um sich mit Gleichgesinnten an einen Tisch setzen zu können. Der Vereinsstammtisch gilt als Vergnügen, während man eine Vorstandssitzung offenbar als systemrelevante Arbeit interpretiert.

Norbert Vogel

Schechen

In der öffentlichen Meinung entsteht der Eindruck, dass im Tönnies-Betrieb Rheda-Wiedenbrück statt Schweine geschlachtet Corona gezüchtet wurde. Mehr Sachlichkeit tut Not. Lange vor Corona wurden dort bis zu 20000 Schweine täglich geschlachtet. Das Coronavirus wurde in den Betrieb eingeschleppt und nicht umgekehrt. Arbeitszeiten von bis zu 200 Stunden monatlich, sind keine zehn Stunden täglich. Bis zu 300 Euro monatlich für eine Unterkunft sind zehn Euro pro Tag. Wo gibt es eine Pension, die ein Zimmer zu dem Preis anbietet? Die Arbeitskleidung muss der Mitarbeiter selber bezahlen. Auch die Beamten in den Amtsstuben können die Rechnung für ihre Hose oder Pullover nicht an ihren zuständigen Minister schicken. Für die Fahrt von zu Hause zur Arbeit werde den Schlachthof-Mitarbeitern auch noch Geld abgenommen, heißt es. Jeder Arbeitnehmer muss die Fahrtkosten bezahlen und kann eventuell die Hälfte bei der Einkommensteuererklärung als Werbungskosten geltend machen. Werkverträge sind legal und bis heute nicht verboten. Das soll doch einmal gesagt werden. Wenn jetzt systematische Fehler erkannt werden, dann ist doch die Frage, warum das nicht vorher geschehen ist. Angesprochen wurde das schon oft. Alle zuständigen Behörden, aber wirklich auch alle, in allen Bundesländern – auch in den grün-regierten – sahen keinen Grund, entscheidend tätig zu werden.

Franz Smeets

Bruckmühl

Dass Frau Merkel von Wahrheit und Transparenz spricht, ist nahezu der Hohn. Seit Jahren regieren bei brisanten Themen nicht Wahrheit und Demokratie, sondern eine Moral, deren Hintergrund teils wenig moralisch ist. Laut Merkel instrumentalisieren „Populisten“ die Corona-Krise, dabei instrumentalisiert Merkel selbst die Krise für ihre Ziele. Die überfällige Wirtschaftskrise wird nun nicht der Politik und dem Bankenwesen, sondern Corona zugeschrieben. Die Digitalisierung ermöglicht eine immer bessere Überwachung und Kontrolle des Volks und seiner Rebellen. Die 5G-Technologie wird uns als Fortschritt verkauft, obwohl wir damit unter Missachtung des Vorsorgeprinzips starker Funkstrahlung mit unabsehbaren Folgen ausgesetzt werden. Wem darf man glauben? Ärzten und Wissenschaftlern, die mit mobilfunkgeschädigten Patienten zu tun haben? Oder einer Industrie und Regierung, die Milliarden mit Mobilfunk verdienen? Die „Corona-Leugner“, darunter viele gestandene Ärzte, leugnen nicht das Virus, sondern kritisieren fragwürdige statistische Methoden, Angstmache, den unnötig starken Lockdown und den einseitigen „Lösungsansatz der Massenimpfung. Wer dem Mainstream nicht folgt, wird als Populist, Verschwörungstheoretiker oder gar als Hasser und Hetzer ausgegrenzt. Dabei tun die Moralapostel genau das und verweigern sich einer echten Diskussion.

Brigitte Lichtenau

Rosenheim

Am 12. März wurde in Bayern der Katastrophenfall erklärt. Zu diesem Zeitpunkt waren in Bayern 500 Corona-Infektionsfälle gemeldet. Am 10. Juli ist in der Heimatzeitung zu lesen: „Bayern: Gesamtzahl der Fälle: 49003, Genesene: 45500, Tote: 2606.“ Nach meiner Rechnung würde die Zahl der Leute, die mich heute infizieren könnten, sich ergeben aus: Gesamtzahl minus Genesene minus Tote = 49003 – 45500 – 2606 = 897 Personen. Das Risiko, in Bayern mit einem infizierten Menschen in Kontakt zu kommen, ist also ungefähr gleich hoch wie am 12. März. Trotzdem wurden viele Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen aufgehoben oder gemildert. Was hat sich gegenüber März geändert? 1. Maskenpflicht; 2. Abstandsgebote; 3. Vermeidung von Menschengruppen in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen; 4. Besserer Zugang Testmöglichkeiten; 5. Corona-App. Heute sind es also keine großen und aufwendigen Dinge, die dem Einzelnen abverlangt werden. Aber eine neue Pandemiewelle kann nur verhindert werden, wenn diese Möglichkeiten zur Reduzierung der Infektionsgefahr von möglichst vielen Menschen auch wahrgenommen werden. Diese Situation ist ähnlich wie beim Klimawandel: Das Risiko künftiger Naturkatastrophen kann nur durch konkrete Maßnahmen und Regelungen verringert werden. Und der Erfolg und die Effektivität dieser Veränderungen wird umso größer sein, je eher und konsequenter sie ergriffen werden und je mehr Menschen diese mittragen.

Ernst Hörmann

Mettenheim

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