Zur Berichterstattung und den Leserbriefen über die Corona-Pandemie:
Herr Söder, bekanntlich der beste und konsequenteste Corona-Virus-Bekämpfer, muss feststellen, dass in Berlin die schlimme rot-grüne Stadtregierung die Corona-Kontrolle völlig verloren hat und die Inzidenzrate auf über 50 gestiegen ist. Was tun? Na, die Berliner aussperren aus Bayern! Niemand, der aus einer Stadt mit einem Inzidenzwert über 50 kommt, darf noch in Bayern übernachten. Beherbergungsverbot! Genauer: niemand außer den Leuten aus den bayerischen Corona-Hot-Spots, für sie gilt dieses Verbot ausdrücklich nicht. Zum Beispiel für die Rosenheimer mit einem Inzidenzwert von 70. Was lernen wir daraus? Ein Berliner mit Corona-Risiko ist ansteckend, vor dem müssen wir uns schützen – ein Rosenheimer mit Corona-Risiko ist harmlos, er darf gerne überall in Bayern beherbergt werden. CSU-Logik, das muss nicht jeder kapieren.
Dazu noch zwei Fragen: In welchem der 16 Bundesländer gab es bisher pro Million Einwohner die meisten Corona-Fälle? In Bayern! Und in welchem gab es die meisten Corona-Todesfälle, wieder pro Million Einwohner? Auch in Bayern! In der Tat: Bei Corona sind Bayern und Söder und die CSU ganz vorne dran an der Spitze in Deutschland. Und innerhalb von Bayern ist Rosenheim meistens ganz vorne dabei. Könnte gut sein, dass Rosenheim in dieser Saison deutscher Corona-Meister wird.
Franz Garnreiter
Rosenheim
Sind sich die Politikerinnen und Politiker eigentlich darüber im Klaren, was sie mit ihrer Politik gerade verursachen? Die Spaltung der Gesellschaft in Befürworter der Corona-Maßnahmen und deren Gegner ist lange schon erfolgt.
Die meisten Maßnahmen sind zudem lebensfremd wie das Alkoholverbot ab 22 oder 23 Uhr oder die grenzüberschreitenden Einschränkungen. Warum muss ich nach 48 Stunden in Tirol in Quarantäne, aber nicht, wenn ich nach 47 Stunden zurückkomme? Wenn seitens der Politik die aktuelle Situation als Charaktertest deklariert und an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger appelliert wird, dann ist es höchste Zeit, den Bürgern auch die Selbstverantwortung wieder zu übergeben und die Maßnahmen aufzuheben. Die meisten Menschen – zumindest in meinem gesellschaftlichen Umfeld – haben sich daran gewöhnt, Abstand zu halten und anderen mit Respekt zu begegnen.
Die Akzeptanz der Maßnahmen schwindet zusehends – und dies ist aufgrund der Nicht-Nachvollziehbarkeit auch verständlich. Die Politik nimmt den Menschen Planungssicherheit, Perspektive, Sicherheit und schürt eine aus Angst und Hysterie geprägte Stimmung, anstelle ein Bewusstsein zu schaffen, in dem Menschen respektvoll und sensibilisiert miteinander umgehen. Wir werden mit dem Virus leben müssen – es ist naiv, ihn quasi per Verordnung eliminieren zu können.
Das Schlimmste jedoch ist, dass es de facto keine politische Opposition mehr gibt, die gegen Verordnungen der Regierenden vorgeht, es kaum eine mediale Berichterstattung gibt, die sich kritisch mit den Maßnahmen seitens der Politik auseinandersetzt. Letztendlich sollten sich die Politiker/innen auch einmal fragen, welche Optionen Andersdenkenden bleibt – eine Radikalisierung? Das kann nicht im allgemeinen Interesse sein.
Raimund Mann
Bad Aibling
So, so, Bayern-Kabinett zieht bei Gastronomie-Besuchen die Zügel straffer. Bin ich jetzt nicht nur Stimmvieh, sondern auch noch Nutzvieh, bei dem man die Zügel nach Bedarf straffer ziehen kann. Schön langsam reicht’s.
Harald Lohner
Töging
Dem Leserbrief von Herrn Balik ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Der Verfasser argumentiert wissenschaftlich korrekt. Auch ich habe die Ungereimtheiten in der Berichterstattung in einer Mail an die Redaktion moniert. Das ist nicht das Niveau, das ich von meiner Heimatzeitung erwarte, sondern nur schlechter Journalismus. Leider habe ich aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen nicht die Hoffnung, dass sich dies ändert.
Martin Stemberger
Rosenheim
Es gibt seit einem halben Jahr keinen Grund mehr, der die Maßnahmen rechtfertigt. Und es gibt auch keine wissenschaftlichen Studien, dass die Maßnahmen sinnvoll sind. Genau das Gegenteil ist der Fall. Und es gibt nur negative Auswirkungen: neben wirtschaftlichen Schäden eine Spaltung der Gesellschaft, steigende Zahlen häuslicher Gewalt, Depressionen und Suizid.
Deshalb ist der Leserbrief von Herrn Dr. Richard Kirchlechner absolut nicht nachvollziehbar, der auch noch eine Leserbrief-Autorin verunglimpft. Da kommt schon der Verdacht auf, dass es sich um einen regierungsnahen oder sehr ängstlichen Menschen handelt, bei dem aufgrund der Panikmache mancher Medien der Blickwinkel verengt ist. Denn das ist das Phänomen, wenn der Mensch in Angst versetzt ist. Einige Menschen würden sogar an eine dritte und vierte Welle glauben, wenn man es ihnen nur oft genug einredet. Unglaublich, wie die Gehirnwäsche funktioniert. Es wird nur noch von erhöhten Infektionszahlen gesprochen. Bei 600 Prozent mehr Testungen gegenüber April ist das logisch.
Entscheidend ist: Es gibt kaum Kranke und Tote, was auch gut ist, aber mit den Maßnahmen nichts zu tun hat. Das muss doch Anstoß zum Denken geben! Gäbe es den fehlerhaften und für diesen Virus nicht validierten und zugelassenen PCR-Test nicht, würde es keinem auffallen, dass überhaupt im Moment ein Infektionsgeschehen stattfindet.
Hätte man in den letzten Jahren auf Influenza oder andere Erreger getestet, wäre das mediale und politische Drama ähnlich gewesen. Dieser Machtmissbrauch der verantwortlichen Politiker wird hoffentlich ein Nachspiel haben.
Peter Rieckhoff
Prien
Die Corona-Hysterie hat uns wieder. Nach einigen relativ ruhigen Monaten geht es nun wieder los. Es wird wie verrückt getestet und die Zahl der Positiv-Getesteten steigt kontinuierlich an.
Wenn man sich mal nicht über die deutschen Talkshows informiert, sondern sich die Sendung „Corona-Quartett“ auf ServusTV anschaut, dann wird man eine ganze Reihe Informationen zum Thema erfahren, die man von den deutschen Medien nicht erfährt.
Zu dieser Diskussionsrunde gehört Professor Bhakdi, ein Profi in Sachen Virologie, der aber in Deutschland offenbar von der Politik und den Medien konsequent geblockt wird. Ich vermute, man hat Angst, sich einer Diskussion mit ihm zu stellen. Die veröffentlichten Zahlen an Positiv-Getesteten sagt aus meiner Sicht nicht sehr viel aus. Viel wichtiger wäre zu erfahren, was mit diesen Personen in der Zukunft passiert. Wie viele sind infektiös? Wie viele werden krank? Wie viele kommen ins Krankenhaus? Wie viele sind unter Umständen schwer krank? Und wie viele versterben letztendlich? Nach den bekannten Zahlen ist die Sterberate sehr niedrig und in letzter Zeit kaum angestiegen.
Auch über das Tragen der Masken gibt es sehr kontroverse Ansichten und letztendlich keinen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit. Die WHO hat noch Anfang des Jahres informiert, dass das Masketragen nicht sinnvoll sei. Der plötzliche Schwenk in der Folge wirft auch aus meiner Sicht einige Fragen auf.
Es gibt aber bereits einige Hinweise auf die schädlichen Wirkungen, die das Masketragen verursacht. Die wirtschaftlichen Schäden werden, im Gegensatz zu manchen Aussagen von sogenannten Wissenschaftlern, die diese bewusst verniedlichen, immens sein, und der Bürger wird diese Zeche bezahlen müssen.
Hubert Stephan
Gstadt
Leserbriefschreiber Dr. Kirchlechner kritisiert den Leserbrief von Frau Heiß, in welchem sie die Corona-Krise als Betrug einschätzt und hofft, dass Herr Söder, Frau Merkel und Herr Spahn zur Rechenschaft gezogen werden. Man kann zwar davon ausgehen, dass einem Teil unserer „Obrigkeiten“ das Wohl der Untertanen wirklich am Herzen liegt. Dennoch schätzen immer mehr Bürger, Anwälte und Ärzte die Lage ähnlich wie Frau Heiß ein – darunter 700 „Ärzte für Aufklärung“ und ein außerparlamentarischer Corona-Ausschuss. Professor Drosten wird nun jedenfalls von weltweit vernetzten Anwälten in den USA wegen Betrugs angezeigt, unter anderem von dem Rechtsanwalt Dr. Reiner Fuellmich, der sowohl in Deutschland als auch in den USA eine Zulassung hat und der laut eigener Aussage seit 26 Jahren als Prozessanwalt gegen betrügerische Konzerne tätig ist. In den Berichten des Corona-Ausschusses ist unter anderem zu lesen über mangelnde Übersterblichkeit trotz „Pandemie“, über eine bestehende Grundimmunität und über die mangelnde Diagnosekraft der lukrativen PCR-Tests, die zwar reichlich positive Ergebnisse, aber keine Aussagen über echte Erkrankungen liefern.
Aufgezeigt werden auch Gründe für die hohe Sterblichkeit in Regionen wie Italien und New York, nämlich neben hohem Alter und Vorerkrankung auch falsche Behandlung, Schwächung des Immunsystems durch vorangegangene Grippeimpfungen, die Verlegung von Erkrankten in Altenheime und finanzielle Anreize, die zu zahlreichen nicht „an“, sondern „mit“ Corona Gestorbenen führten. Möchte man nun auch diese Ausschuss-Mitglieder mit hinreichender Expertise als „irre Verschwörungstheoretiker“ abkanzeln?
Brigitte Lichtenau
Rosenheim
Herbert Ganss hat in seinem Leserbrief die in Bayern beliebte anti-berlinische Breitseite abgefeuert, wie immer mit breiter Streuung. Die geschickte Praeteritio (scheinbare Übergehung – Franz Josef Strauß wusste als Lateiner, was das ist), es solle „nicht hämisch klingen“, macht das Ganze noch verletzender. „Die Berliner“ sollen also mehr arbeiten. Ich tue das, und die meisten meiner Mit-Berliner auch.
Die Minderheit des Unter-40-Partyvolks in Friedrichshain versaut mir durch ihre Verantwortungslosigkeit den Besuch bei meiner alten Mutter in Oberaudorf. Was meinen Sie, wie sauer ich auf diese Leute bin!? Aber nicht vergessen: Solche Leute habt Ihr in Bayern auch, nur weiter gestreut.
Und: Wie schon damals bei den Wehrdienstverweigerern im alten West-Berlin, dieses Feiervolk, das meine Stadt zum Hot-Spot macht, das sind Ihre Kinder und Enkel. Bei mir im Haus wohnt so ein Jung-Bayer, der es daheim nicht aushält. Das verstehe ich nicht, aber so ist es. Und mehr arbeiten, damit Bayern weniger zahlt? Die BMW-Mitarbeiter, die in Spandau die meisten Motorräder der Bayern-Marke produzieren, dürften bedient sein, wenn sie das lesen.
Dabei auch nicht vergessen: Berlin hat bis heute zu beißen an den Folgen von Weltkrieg und Teilung. Dass Siemens nur ein beute-bayerisches Unternehmen ist, das durch und durch Berliner Wurzeln hat, aber seine Steuern heute im Freistaat zahlt, übersehen Damen und Herren wie Herr Ganss und auch Herr Söder gern. Und Bayern profitiert nicht von Berlin? In der Hauptstadt studieren mehr als 191000 junge Leute. Alles Berliner? Nein, das sind auch Ihre Kinder, für deren Ausbildung ich als Berliner Steuern zahle. Also: Schluss mit dem populistischen Berlin-Bashing. Da freut sich nur das Virus drüber.
Dr. Kai-Uwe Merz
Oberaudorf/Berlin
Siegmund Freud sagt: „Realangst stellt sich bei äußerer Bedrohung in Gefahrensituationen ein. Sie soll Gefahren signalisieren und als Antwort angepasste Reaktionen auslösen.“ Die Gefahren sind besonders groß für vorgeschädigte Personen, ebenfalls der mögliche Schaden, die Aussicht auf Heilung eher klein. Auch bei jungen Menschen sind die Spätfolgen nach einer „Heilung“ noch nicht bekannt. Hier kommt es darauf an, sich zu informieren und konsequent zu verhalten. Jedenfalls sind gedankenlose Sprüche und lockeres Verhalten nicht hilfreich, mit denen man sich vielleicht als Virologe bei jungen Leuten anbiedern kann.
Gisela Munker
Rimsting
Herrn Söder und seiner Regierung fällt momentan nichts weiter ein, als in hektischen Aktionismus zu verfallen: heute Teststationen aufbauen, morgen wieder abbauen; heute wegen erhöhter Inzidenz Masken auf, morgen wieder runter. Und wenn gar nichts mehr geht: Strafen hochsetzen.
Anstatt sich ständig politisch zur Show zu stellen (Söder beim Grippeimpfen – Impfstoff gibt es zumindest bei uns vorerst nicht mehr; Söder vor Paletten mit Atemschutzmasken – waren angeblich größtenteils defekt; Söder im Krankenhaus – das Pflegepersonal muss mühsam um die versprochenen Zuschüsse kämpfen) wäre es an der Zeit, die vorhandenen Gesetze und Verordnungen konsequent umzusetzen und zu kontrollieren. Aber da liegt offensichtlich das Problem: Keiner weiß so recht, was momentan gerade gilt. Fragt man an drei Stellen nach, bekommt man drei unterschiedliche Antworten. Es wird immer wieder von Politikern und Wissenschaftlern betont, dass wir aus den Anfangszeiten der Pandemie gelernt haben und besser mit dem Virus umgehen können. Trotzdem vermisse ich ein durchdachtes Konzept, welches schlüssig und zielführend ist.
Die Regierenden verweisen auf private Partys und Hochzeiten, drohen den Bürgern mit verschärften Maßnahmen und verbreiten damit Panik. Wer weiß schon, wo man sich angesteckt hat? In Schulen drängen sich mehr als 25 Schüler in den Klassenräumen, auf den Bahnsteigen, in den Zügen und Bussen drängeln sich die Menschen im Berufsverkehr – da hilft auch keine Maske mehr.
So wird am Ende auch der „brave“ Bürger, der sich zähneknirschend an die Vorgaben hält, im Kollektiv bestraft. Das erhöht nicht unbedingt das Vertrauen in die Politik, das spielt eher den Zweiflern in die Karten.
Michael Schuldes
Feldkirchen-Westerham
Autor Josef Ametsbichler glänzte bereits mehrfach durch tendenziöse Berichte und Kommentare, in denen die Bedienung von Klischees und Sensationsgier im Vordergrund standen. Die Wortwahl genügt den Ansprüchen einer seriösen Redaktion nicht, die Qualität der Artikel ebenso wenig. Da werden „Maskenverweigerer“ in einem „pappvollen“ Saal als „antisoziale Egoisten“ tituliert, das was sie „fabulieren“ ist pauschal „Geschwurbel“. Dass im Bild ein zwar gut gefüllter Saal, jedoch mit ausreichend Platz und Abstand zu sehen ist, hält davon nicht ab. Ebenso scheint der Autor die Ausnahmen der 7. BayIfSMV bezüglich der Maskenpflicht nicht zu kennen. Es gibt durchaus medizinische Gründe, die das Tragen einer Maske ausschließen und die Betroffenen vor den negativen Folgen einer Maske schützen.
Es wäre an der Zeit, von verkürzten Fakten und medienwirksamen Pauschalierungen abzusehen und mit seriösem und fairem Journalismus zu beginnen. Als erste Aufgabe könnte Herr Ametsbichler mal den Unterschied zwischen „Infizierten“ und „positiv Getesteten“ darstellen und berichten. Sofern er weiterhin diesen Stil pflegt, möchte ich die Frage in den Raum stellen, wer hier „schwurbelt“?
Manfred Resch
Rechtmehring