Zur Berichterstattung über die Corona-Pandemie:
Lange Zeit habe ich den Weg unseres Ministerpräsidenten gutgeheißen. Jetzt wird es aber eng, hat sich doch in den vergangenen acht Monaten nicht wirklich viel geändert. So können nur Leute entscheiden, die jeden Monat automatisch die Butter auf dem Brot haben. Unzählige Virologen, Professoren, man sollte es nicht glauben, auch „ganz normale“ Ärzte haben nicht nur Bedenken bezüglich der neuen Beschränkungen geäußert – nein, sie haben ganz konkret auf den Schaden der neuerlichen Maßnahmen hingewiesen. Warum haben unsere Politiker das nicht gehört?
Solange gravierende Fehler bei den Tests als „kann ja mal passieren“ hingenommen werden, zweifelt doch ein großer Teil der Bürger an der Richtigkeit der Aussagen unserer Politiker.
Bestraft wird nicht nur der Wirt, er ist der Letzte in der Reihe. Bestraft werden die Lieferanten. Eine normale Wirtschaft hat hiervon etwa 15 – bis hin zur Brauerei, die zum Großteil das Inventar in den Gasträumen stellt. Alle diese Lieferanten beschäftigen wiederum Mitarbeiter. Hier schließt sich der Kreis: denen fehlt dann irgendwann die Butter auf dem Brot. Bis die versprochenen Hilfen beim Empfänger sind, ist es oft zu spät. Umfragen zufolge sind 51 Prozent der Bürger für die von der Politik bestimmten Maßnahmen. Aber hat man auch die Unternehmer befragt?
Es ist zu befürchten, dass die Sterberate steigt. Jedoch nicht nur aufgrund der Infizierten. Nein, ich denke, dass ein Familienvater oder Unternehmer, der sein ganzes Leben für sich und die Familien seiner Mitarbeiter den Betrieb zusammengehalten hat, keinen anderen Ausweg mehr findet, als den Corona-Opfern zu folgen –und in deren Statistik eingereiht wird.
Klaus Storch
Rosenheim
Seit Beendigung des ersten Lockdowns predigt die Politik die „AHA-Regeln“, droht mit einer zweiten Welle und einem zweiten Lockdown.
Jedem, der sich etwas mit dem Virus beschäftigt hat, war klar, dass die Zahlen wieder steigen werden. Das Virus wird nicht verschwinden und bleibt ansteckend. Nun steigen die Zahlen rasant (welche Überraschung!), und die Politik hat keine andere Lösung, als das Land wieder stillzulegen. Und droht weiter: „Wenn Ihr nicht gehorcht, sperren wir Euch bis Weihnachten ein.“
Dies ist reiner Aktionismus, denn die Politik hat ihre Hausaufgaben schlichtweg nicht gemacht. Gibt es mobile Lüftungsanlagen und CO2-Messgeräte in Schulen? Wurde der ÖPNV entzerrt? Wurde das Personal in den Gesundheitsämtern und Kliniken aufgestockt? Gibt es Schnelltests? Werden die Tests korrekt analysiert und ausgewertet? Wurden Hygienekonzepte mit Bars und Diskotheken erarbeitet, um unkontrollierte Privatfeiern zu verhindern? Nichts davon trifft zu.
Ein Impfstoff ist fern, die dritte Welle wird genau so sicher kommen, wie der dritte Lockdown, wenn die Regierenden nicht endlich ihre Aufgaben machen und der Realität ins Auge sehen. Lockdowns bringen nur eine kurzfristige Entspannung. Wir brauchen aber langfristige Konzepte.
Christine Böhm
Neubeuern
Trotz der Wirkungslosigkeit aller bisher (sowohl im In- als auch Ausland) beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie halten die Politiker unbeirrt an ihrem Kreuzzug gegenüber der jeweiligen Bevölkerung fest. Die bevorzugte Fixierung der Berichterstattung auf die Höhe der mit dem Virus Infizierten (ohne weiteren Bezug zu den Infizierten mit leichten beziehungsweise ohne Symptome) legt nahe, dass im Zuge der Corona-Maßnahmen nicht das Virus, sondern die Grundrechte der Bevölkerung bekämpft werden sollen.
Dass diese Maßnahmen in einem Akt der Willkür von einigen „Auserwählten“ in Hinterzimmern getroffen werden, ohne jegliche wissenschaftliche Basis und parlamentarische Legitimation, scheint nur Vereinzelte zu stören. Die zwischenzeitlich relativierten Aufrufe zur Denunziation unliebsamer Bürger durch politische Kleingeister wie Lauterbach und Söder werfen ein fahles Licht auf die Zukunft unseres Landes.
Geht es in Wahrheit vielleicht darum, ein neues Gesellschaftsmodell zu etablieren? Eines, in dem Menschen nicht mehr frei und selbstbestimmt leben dürfen? Wollen wir wirklich in einem Land leben, in dem die Erlaubnis der Kanzlerin oder des Ministerpräsidenten notwendig ist, um feiern zu dürfen? Freiheitsliebende Menschen sollten besser wach werden, bevor sie eines nicht mehr all zu fernen Tages vielleicht feststellen müssen, in einem Polizeistaat zu leben.
Henrik Serwach
Rohrdorf
Eigentlich sollte man die Betrachtungen der Frau aus Inzell, die zweimal nach Berlin gefahren ist, um gegen Corona zu demonstrieren, lesen, umblättern und vergessen. Wer angesichts der jetzigen Lage weiter diese Meinung vertritt, den wird man nicht mehr überzeugen können. Jede Zahl, jede Statistik kann man betrachten, wie es einem passt. Die Mehrheit sorgt sich, und dies sollte Grundlage des Handelns sein.
Wer sorgsam mit sich umgeht, wird dies auch für den Nächsten tun. Niemandem etwas Schlechtes wünschen, sollte unser aller Bestreben sein. Ich bitte die Beteiligten an diesen Demonstrationen, sollten sie wirklich einmal von Corona betroffen ein, auf ihren Platz im Krankenhaus zu verzichten – zugunsten eines Patienten, der sich an die Vorgaben hält, aber doch infiziert wurde. Diese Frau plädiert für Anstand, Abstand und Verstand, wo jeder beipflichten wird.
Mein Wunsch wäre noch, sie sollte sich auch zu erkennen geben – nicht nur in der Masse einer Demonstrationsbewegung, sondern auch im Alltag, durch ein Zeichen oder einen Sticker. Denn: Ich will ihr aus dem Wege gehen können, Abstand halten, Kontakt vermeiden.
Thomas Schwitteck
Neubeuern
Noch in seiner Regierungserklärung vom 21. Oktober erklärte Ministerpräsident Markus Söder, dass Bayern ein Kulturland sei, welches es nun verstärkt zu fördern gelte. Auch für Bayern gilt das Grundgesetz der Bundesrepublik. Artikel 2, Absatz 2 definiert, dass jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit hat. Die Freiheit der Person ist unverletzlich, und nur aufgrund eines Gesetzes darf in diese Rechte eingegriffen werden.
In Zeiten der Corona-Pandemie ist alles anders. Da wurden im Frühjahr Museen, Konzerthäuser, Theater und andere kulturvermittelnde Institutionen geschlossen. Nur unter strengen Auflagen konnte der Betrieb im Juli wieder anlaufen. Jeder Kulturschaffende, jeder „Kulturkonsument“ ist dankbar dafür! Ein Grundrecht auf Kultur gibt es nicht – leider. Lediglich Artikel 5, Absatz 3 des Grundgesetzes führt aus, dass Kunst, Wissenschaft und Lehre frei sind. Wo bleibt diese Freiheit? Ausgerechnet an diesen Orten des kulturellen Lebens, an denen bisher schon strengste Regeln galten und eingehalten wurden, soll jetzt wieder Totenstille herrschen? Mir ist kein Fall bekannt, der sich in einem Theater, Kino, Museum oder anderem Ort der Unterhaltung mit Covid-19 infiziert hätte.
Richtig ist, dass jeder das Recht auf körperliche Unversehrtheit hat. Doch dieses Recht durch Schließung dieser Freizeiteinrichtungen seitens der Politiker durchboxen zu wollen, halte ich für mehr als unangemessen.
Karin Klar
Kolbermoor
Corona und kein Ende abzusehen. Wer möchte zum jetzigen Zeitpunkt eine verantwortliche Funktion in der Politik wahrnehmen? Sehr wahrscheinlich nur wenige, wenn überhaupt jemand. Die Politiker sind Tag und Nacht mit dem Thema beschäftigt, von einer 40-Stunden- oder Fünf-Tage-Woche ist man weit entfernt.
Aber zum Glück haben wir ja Medien, die im Nachhinein alles besser wissen und machen könnten, wenn man sie nur ließe. Aber davor möge man uns schützen. Warum bringen es die diversen Formate in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und in den sonstigen Medien nicht fertig, auch über das Positive zu berichten, zum Beispiel den Vergleich zu anderen Ländern? Wie sagt man bei den Nachrichtenmachern: Bad news are good news.
Wenn ich mir die Vergleiche im europäischen Raum anschaue, stehen wir noch sehr gut da. Unsere Bundesregierung hatte den Mut, einen erneuten Lockdown, dieses Mal in kleiner Ausführung, zu veranlassen. Vielleicht eine Woche zu spät, aber vollkommen zu Recht.
Peter Wulf
Prien