Mangelnde Infrastruktur

von Redaktion

Zum Kommentar „Träume treffen auf Wirklichkeit“ von Martin Prem (Politikteil):

Der Autor spricht zurecht die unzureichende öffentliche E-Auto-Ladeinfrastruktur an. Aber soll denn für die paar reinen E-Autos jetzt schon eine übergreifende Ladeinfrastruktur geschaffen werden? Die überwiegend „Alibi-E-Autos“ (Plug-in-Hybride) brauchen keine auswärtige Ladestation, sie fahren meistens sowieso mit Benzin.

Die Luft in den Innenstädten könnte zwar durch saubere E-Autos etwas besser werden, insbesondere, wenn der tägliche Lieferverkehr voll elektrisch führe. Dennoch frage ich mich, was diese unsere politisch geförderte E-Mobilität in Deutschland mit Klimarettung und Umwelt zu tun hat, zumal meist mit Strommix die Batterien geladen werden.

Zudem benötigt man allgemein zur Herstellung eines Pkws entsprechend rund 200000 Fahr-Kilometer Primärenergie/Kohlendioxid-Ausstoß. Wer jetzt ein neues „reines E-Auto“ bestellt, muss sich die 200000 Kilometer Primärenergie anrechnen lassen, das heißt selbst das reine E-Auto hätte auf die nächsten Jahre hoch gerechnet eine schlechtere Ökobilanz als bei einem Kauf eines auf Halde stehenden Gebraucht- oder Neufahrzeugs oder bei Weiterbenutzung seines vorhandenen Pkw.

So gesehen sind diejenigen, die sich alle paar Jahre das neueste umweltfreundlichere Auto zulegen, keineswegs klima-freundlich unterwegs, wenn sie ihre Primärenergie-Ökobilanz dazurechnen würden. Deshalb ist eine öffentliche E-Auto-Ladeinfrastruktur meines Erachtens noch nicht sinnvoll. Anders verhält es sich bei Firmen und auf privater Seite.

Andreas Brandmaier

Waldkraiburg

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