Tegernsee: Keine kostengünstigere Lösung?

von Redaktion

Zur Berichterstattung über den Planungsstopp am Tegernsee (Bayernteil):

Der Planungsstopp am Tegernsee hat auch in den Anliegergemeinden heftige Reaktionen ausgelöst. Herr Scherzer vom Verein „Rettet den Tegernsee“ nennt den Planungsstopp „gelinde gesagt eine Frechheit, wenn 14 Millionen Euro für Hochwasserschutz zu viel seien, um Menschen und deren Hab und Gut zu schützen“. Er führt unter anderem an, dass selbst das Feuerwehrhaus in Tegernsee 15 Millionen Euro gekostet hat! Auch die Kosten-Nutzen-Berechnungen werden angezweifelt, da sie von einer Hochschule vorgenommen wurden (Bericht in der Tegernsee-Stimme).

Der Bürgermeister von Gmund freut sich hingegen über den Stopp, bleibt doch die Gemeinde von Baumaßnahmen am Auslauf des Tegernsees verschont. Der Geschäftsführer der Büttenpapierfabrik in Gmund, welche auch Eigentümer und Betreiber des Schuhmacher-Wehrs ist, gewinnt dem Planungsstopp ebenfalls Positives ab. Das Schuhmacher-Wehr wäre im Zuge der geplanten Druckwasserleitung auch verändert worden. So freut er sich, dass sein 120 Jahre altes Wehr so bleiben kann wie es ist.

Man kann sich kaum vorstellen, dass in einem High-tech-Land wie Deutschland bei einem so wichtigen Bauwerk noch per Hand Bretter umgelegt werden, damit mehr oder weniger Wasser aus dem See in die Mangfall abfließen kann. Es müsste doch im Sinne eines gemeinsamen Hochwasserschutzes möglich sein, eine kostengünstigere Lösung als einen Druckstollen als mögliche Abflussregulierung der Mangfall aus dem Tegernsee zu bauen. Die Gegner der Vorabsenkung des Tegernsees sollten sich nach Flutung und anschließender Entleerung des Rückhaltebeckens in Feldolling die Folgen für diese Landschaft ansehen. Wie viel Geld wurde in den 14 Jahren Planung letztendlich „verplant“?. Diese Beträge sollte das Wasserwirtschaftsamt einmal veröffentlichen.

Rudolf Naversnik

Feldolling

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