Soforthilfe geringer als Krankenkassenbeiträge

von Redaktion

Zum Bericht „Haarig: Wann öffnen Friseure?“ (Bayernteil):

Mit Erstaunen las ich in dem Artikel, dass meinen Kollegen der Schwarzmarkt der Friseur/innen mehr Kopfzerbrechen zu bereiten scheint, als die wahrhaft prekäre finanzielle Lage, in die man uns gebracht hat. Schwarzarbeit im Handwerk hat es immer schon gegeben, nicht nur bei Friseuren. Natürlich kommen jetzt leider auch noch die hinzu, die mit Kurzarbeitergeld oder gar Arbeitslosenhilfe wirklich nicht mehr über die Runden kommen.

Es gehören aber auch immer zwei dazu. Und wie in jeder Marktwirtschaft regelt die Nachfrage das Angebot. Über unsere gut gestylten Fußballstars ist schon genug gesagt, aber dass sogar unsere Kanzlerin ihre Haare zur- zeit von einer „Assistentin“ machen lässt, da ja auch Maskenbildner im Lockdown sind, das zeigt doch, wo wir schon stehen. Aber gut, das ist halt so und wir sollten uns viel mehr über das aufregen, was die Politik uns Betriebsinhabern zumutet.

Ohne Not mussten wir vor Weihnachten unsere Salons schließen, obwohl nachweislich durch unsere Konzepte der Friseurbesuch sicherer war als Astrazeneca. Im Gegensatz zum Frühjahr 2020 gab es diesmal keine Soforthilfe, sondern wir mussten unsere Steuerberater mit einem Antragswirrwarr konfrontieren und die Experten natürlich auch bezahlen. Resultat: Eine Abschlagszahlung für Dezember, die nicht einmal die Höhe unseres Krankenkassenbeitrags deckt. Und seitdem kein Cent mehr!

„Wumms“ und „Bazouka“ sind einem Schweizer Kracher zum Opfer gefallen und mit ihm wohl noch so mancher Friseurbetrieb. Vielleicht wird es in Zukunft noch viel mehr „Assistenten geben“, in Krisenzeiten muss man flexibel sein! Ich bin erst mal enttäuscht!

Kerstin Angerer

Mettenheim

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