Opfer des Atomunfalls und des Tsunami: Korrekte Zahlen der Opfer nennen

von Redaktion

Zur Berichterstattung über den Jahrestag der Tsunami-Katastrophe in Japan (Weltspiegel):

Einige Grünen-Politiker wurden gerügt, weil sie wiederholt am Jahrestag des Tsunami in Japan versucht haben in missverständlichen Tweets die 20000 Opfer des Tsunamis dem Atomunfall in Fukushima zuzuschreiben. So etwas ist schändlich und geht gar nicht. Leider musste ich feststellen, dass das OVB nicht viel besser ist. In der Ausgabe vom 12. März (Weltspiegel) steht ein Beitrag von Charly Triballeau von AFP. Der vorletzte Satz beginnt mit: „In Fukushima kam es im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einem Super-Gau. 2500 Menschen gelten immer noch als vermisst“. Dieser Schlusssatz gehört nach den Satz: „Rund 20000 Menschen riss die Flut in den Tod“. Wenn man Beiträge von Nachrichtenagenturen übernimmt, sollte man diese vor der Veröffentlichung erst einmal durchlesen und im Falle von Manipulationen, die den Inhalt gezielt verfälschen, zurückweisen. Ansonsten erweckt diese Meldung bei vielen Lesern den Eindruck, dass der Atomunfall eine vierstellige Opferzahl hinterlassen hat.

Wer jährlich einen hohen dreistelligen Betrag für eine Tageszeitung zahlt, hat einen Anspruch auf korrekte und sorgfältige Berichterstattung.

Dies sollte auch der Maßstab für die Redaktionen des OVB sein.

Herbert Sax

Großkarolinenfeld

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