Zur Berichterstattung über die Gender-Duden-Debatte (Politikteil):
Erbärmlich an der Diskussion ist, dass gerade auch Sprachwissenschaftler den grammatischen Genuss in das biologische Geschlecht quälen. Für die geschundenen Frauen in der Welt einzutreten ist ein ehrenwertes Ziel. Organisationen wie dem ZDF mit ihrer enormen Reichweite würde es beispielsweise besser stehen, sich massiv und permanent gegen die Genitalverstümmelung von Frauen und Mädchen weltweit einzusetzen. Diese furchtbarste der körperlichen Verletzungen noch verharmlosend als „Beschneidung“ zu bezeichnen, zeigt wie wenig Mut im Journalismus geblieben ist.
All die unsäglichen Talkshows mit ihren dauerauftretenden Politikern wären eine kostenfreie Plattform dieses Thema wieder und wieder nach dem Vorbild des „ceterum censeo carthaginem esse delendam“ von Cato d. Ä. dem Publikum vorzuhalten. All die kleinlichen Aufplustereien um Datenschutz, Klimaschutz und Ernährung sind nichts im Vergleich zu den Leiden von Frauen und Mädchen, deren Zahl genauso im Dunkel bleibt wie die Zahl der Täterinnen.
Martin Theurer
Schleching