Zum Leserbrief „Lanz macht keinen seriösen Polit-Talk“ von Helmut Wagner:
Seit ihrem Beginn verfolge ich die Talk-Sendung „Markus Lanz“, weil sie so vielfältig, informativ und auch interessant ist – oder besser gesagt, war. Die Berichte von Elmar Thevesen aus den USA noch zu Trump-Zeiten waren hoch interessant und informativ zugleich, um nur ein Beispiel zu nennen. Doch spätestens seit Trump und die Pandemie nicht mehr reichlich Zündstoff liefern, richtet sich der Blick auf die Bundestagswahl im September und da müssen die hochrangigen Politiker in den Talkshows bluten.
Der schlimmste von allen Talkmastern ist und bleibt definitiv Markus Lanz. Diese Unverschämtheit, die er oft zutage legt und den Rednern voll in ihr Konzept fährt, sucht seinesgleichen. Sicherlich gehen die anderen Talkmaster auch nicht zimperlich mit ihren Gästen um, doch was Lanz immer öfters und beinahe unkontrolliert macht, schlägt dem Fass den Boden aus. Es ist auch nicht wirklich verständlich, warum er das macht. Man kann doch auch auf eine menschlichere Art das Wissen beziehungsweise das Unwissen seiner Gäste prüfen. Man muss ihnen dabei nicht immer auf so eine flegelhafte Art ins Wort fallen, wie es Herr Lanz macht. Ich hoffe sehr, dass er spätestens nach den Wahlen im Herbst wieder zur Besinnung kommt und seine Gäste als solche behandelt und nicht wie Prügelknaben. Da hilft auch sein reichhaltiges Wissen und Infowesen nicht weiter, wenn er sich wie ein Rowdy benimmt.
Manchmal kann einem die Lust am Zuhören vergehen, wenn man diese Rauheit, die der Talkmaster an den Tag legt, mitverfolgt. Seine Talkrunden sind nicht nur nicht seriös, nein ich finde sie mittlerweile bitterböse. Und das macht keinen Spaß mehr.
Herbert Liess
Waldkraiburg