Gnade vor Recht für 82-jährigen Bauern

von Redaktion

Zum Bericht „Landwirt bangt um sein Zuhause – und um seine Zukunft“ (Bayernteil):

Anstatt dass man stolz ist auf einen Mitbürger, der im Alter von 82 Jahren noch seinen eigenen Hof mit Mutterkuhhaltung betreibt, hält man ihn offenbar solange hin, bis man dieses Werk und vielleicht auch Leben zerstören kann. Ich finde es nicht nur schade, sondern geradezu erbärmlich, dass man in diesem Fall nicht eine Lösung findet, mit der Siegfried Moser weiter in Ruhe alt werden kann.

Sissi Lenhart

Bruckmühl

„Sachen gibt’s“ kann man da nur kopfschüttelnd sagen! Da bewirtschaftet ein 82-jähriger Landwirt vollkommen allein seinen Hof, so wie man es sich für alle landwirtschaftlichen Anwesen in Bayern wünschen würde. 40 Stück Vieh im offenen Stall für Mutterkuhhaltung, das Futter stammt aus den umliegenden Wiesen. Die bucklige Straße zu seinem einsam gelegenen Hof – selbst angelegt. Er lebt autark: Strom vom Dach, Wasser aus der Quelle. Er muss sparsam mit seinen Ressourcen umgehen. Das macht ihm aber nichts aus, denn er liebt sein Vieh und die Arbeit. So könnte es bis zu seinem Lebensende weitergehen, wenn nicht das Landratsamt anderer Ansicht wäre, denn dass er auf dem Hof von 1665 wohnt, dass er einen Maschinenstadel angebaut hat – alles nicht genehmigt, ein Schwarzbau, der abgerissen werden muss. Warum kann eine Behörde in unserem Land, in dem immer wieder die Rede von christlichen Werten ist, in diesem außergewöhnlichen Fall nicht „Gnade vor Recht“ ergehen lassen? Allein schon deshalb, weil doch jeder weiß, dass die Landwirtschaft bei uns privilegiert ist und vieles darf, was dem Normalbürger nicht möglich ist. Man kann nur hoffen, dass die Frauen und Männer im Petitionsausschuss mehr Herz für Menschen haben und ihn die letzten paar Jahre, die er noch zu leben hat, in Frieden lassen – mit seinem Vieh und seiner Landwirtschaft, die seine Liebe sind.

Gerhard Märkl

Grassau

Da wiehert der Amtsschimmel aus vollem Hals! Der Mann ist 82 Jahre alt, lebt völlig autark, fällt niemandem zur Last, versorgt seine Tiere ordnungsgemäß – und soll jetzt vertrieben werden, weil es „Schwarzbauten“ sind!? Wen genau stört das denn? Der Hof steht tipptopp da, gepflegt und sauber, warum darf das nicht so bleiben? Hat irgendein Bürokrat ein Problem damit? Ich würde mich schämen, wenn ich in so einer kleinkarierten Behörde arbeiten müsste. Wem bringt es was, wenn hier ein oder mehrere Gebäude abgerissen werden? Wer bezahlt das? Herr Moser hat sicher nicht das Geld dazu. Lasst dem Mann doch seinen Frieden, wer weiß wie lange er noch so glücklich und zufrieden sein darf. Armes Deutschland, armes Bayern!

Johanna Barthelme

Triftern

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