Die Politik hätte es wissen müssen

von Redaktion

Zur Berichterstattung über das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz:

Wenn man das Leid der Menschen sieht, die von dieser Katastrophe betroffen sind, kann man nur mitfühlen und gegebenenfalls spenden. Aber es muss ganz klar gesagt werden: Es kommt nicht überraschend. Ich zitiere aus einem Heft GEO spezial Klima/Wetter von 1982. „Die größte Gefahr für die Umwelt und den Menschen auf der Erde strömt aus den Schornsteinen und Autoauspuffen. Die absehbaren Folgen unseres Raubbaus an den fossilen Brennstoffen werden schon in absehbarer Zukunft zu Dürren und Überschwemmungen unbekannten Ausmaßes führen.“ Was hat die internationale Politik gemacht, um diese nunmehr auf der ganzen Erde erkennbaren Folgen zu verhindern? Wenig bis nichts. Seinerzeit hätte bei genügend politischem Willen noch die Möglichkeit bestanden – auch mit Innovationen, die wirtschaftlichen Erfolg bedeutet hätten – der Klimaerwärmung entgegen zu wirken. Nun ist es zu spät.

CO2 hält sich ein Jahrhundert in der Atmosphäre. Man kann die Politik nicht davon freisprechen, trotz klarer Faktenlage nicht rechtzeitig und energisch genug auch unpopuläre Maßnahmen durchgesetzt zu haben. Jetzt wird es um ein Vielfaches teurer und ist für Betroffene mit viel Leid verbunden.

Deutschland ist weltweit an sechster Stelle der Emissionen. Umso unverständlicher, dass man sich bisher nicht auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen verständigen konnte. Ein kleiner, aber sofort wirksamer Beitrag zur CO2-Reduktion. Und es würde der deutschen Autoindustrie nicht schaden. Das sagen sogar die Manager der Autofirmen und zeigen die internationalen Verkaufserfolge in Ländern, die seit Langem Geschwindigkeitsbegrenzungen haben. Viele kleine Schritte ändern viel.

Reinhard Graser

Kraiburg

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