Verlust der Ostgebiete viel mehr als nur ein „Phantomschmerz“

von Redaktion

Zu „Endlich Ruhe am Weinberg“ (Bayernteil) und und Leserbrief von Andreas Müller:

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien stimmten 60 Prozent für ein Verbleib im Deutschen Reich. Polnische Insurgenten versuchten daraufhin einen gewaltsamen Anschluss an Polen. Oberschlesische Selbstverteidigungsverbände – unterstützt von Freiwilligen aus dem Reich – gelang mit dem Sieg am Annaberg die Verteidigung. Dennoch wurde Oberschlesien geteilt, der industrie- und kohlereiche Osten Polen zugeschlagen, obwohl viele Stätte dort eine starke deutsche Mehrheit hatten. Den zur Minderheit werdenden Deutschen in den abgetrennten Gebieten stand eine Zeit der Repressalien bevor.

Die daraus entstehende Wut und Verbitterung machte es später neben der wirtschaftlichen Not einem Hitler wesentlich leichter an die Macht zu kommen. Meine Mutter hat öfters von der großen Dankbarkeit der Oberschlesier für die Hilfe durch die Freikorps erzählt. Heute wird deren selbstloser Einsatz in den Schmutz gezogen und als „rechtsradikal, antisemitisch und mörderisch“ hingestellt, wohl als spätes Nachtreten für ihren Kampf gegen Räterepublik und rote Diktatur. Dass Freikorpskämpfer wie der CSU-Landwirtschaftsminister Alois Hundhammer auch NS-Widerstandskämpfer waren, wurde von Dirk Walter verschwiegen. Unverzeihlich ist die verletzende Behauptung des „Historikers“ Schlemmer, der den Verlust der Ostgebiete mit all dem verbundenen Leid und Elend als „Phantomschmerz“ bezeichnet. Meine Großmutter hat bis zu ihrem Tod 1965 nur schwarz getragen. Das Trauma über den Verlust von Hof, Heimat und ihrer Lieben war zu tief. Schändlich ist es auch für die örtliche IG Metall, unwissende Jugend zum Pöbeln gegen das Gedenken aufzustacheln.

Wolfgang Matschke

Rott

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