In eigener Sache

Wer kann Kanzler oder Kanzlerin?

von Redaktion

Dürfen selber noch nicht wählen: Lilly (links) und Luisa Fritsch. Foto privat

Zur Berichterstattung über den Bundestagswahlkampf (Politikteil) und zu Leserbriefen:

Nach Überzeugung der Meinungsforscher ist die Frage der Vertrauenswürdigkeit der Kandidaten für die Wähler von entscheidender Bedeutung. Frau Baerbock, rhetorisch sehr begabt, hat sich insoweit selbst aus dem Rennen genommen. Aufhübschung des Lebenslaufs, Inanspruchnahme geistigen Eigentums anderer (Plagiate) und Vergessen einer selbstgenehmigten Sonderzahlung sind einfach zu viel für ein entschuldbares Versehen. Herr Scholz, ein durchaus ehrenwerter Mann, wurde von den eigenen Parteimitgliedern nicht für fähig genug gehalten, den Parteivorsitz zu übernehmen. Bei den G20-Unruhen in Hamburg hat er sich als damaliger Erster Bürgermeister nicht gerade als Krisenmanager profiliert. Ein 80-Millionen-Volk in einem schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfeld zu führen, dürfte ihm schwerfallen. Helmut Schmidts Devise als Bundeskanzler „Zuerst das Land, dann die Partei“ kann ein bei der Wahl zum Parteivorsitz Gescheiterter wohl nicht umsetzen. Esken, Walter-Borjans und Kühnert als Bundesminister – eine Horrorvorstellung! Der viel kritisierte Laschet hat es immerhin geschafft, die Jahrzehnte dauernde Vorherrschaft der SPD im bevölkerungsreichsten Land der Republik zu beenden. Der Umbau des Kohle- und Stahllandes zu einem lebenswerten Wirtschaftsstandort scheint, zusammen mit der FDP, zu gelingen. Den Menschen im Ruhrgebiet ist wohl ein Regierungschef, der noch lachen kann und versucht, Probleme ohne die übliche Polemik und Aggressivität zu lösen, durchaus sympathisch. Sein Pech ist, dass er einen einflussreichen bayerischen Parteifreund hat, dem diese Art der Präsentation nicht gefällt und dessen kritische Ratschläge ihn nicht unterstützt haben. Das Wahlergebnis in Bayern wird zeigen, dass sich der nordbayerische Besserwisser damit wohl selbst ins Bein geschossen hat.

Alois Kröninger

Feldkirchen-Westerham

Wer Rot oder Grün wählt, begünstigt eine rot-grün-rote Koalition und damit, dass die sichtbare Erinnerung an Christus, das Christuskreuz, Wegweiser gegen Gewalt, für Frieden und Vergebung, in öffentlichen Räumen beseitigt wird, dass gottloser Neid und Hass auf Reiche statt christliche Liebe zu den Armen als Motiv für soziales Handeln verbreitet wird, dass Diesel, Benzin und Strom für Pkw und Lkw nur in Deutschland extrem teuer werden, dass friedliche Schäfchen von immer mehr Wölfen und Wolfsrudeln grausam zerrissen werden, dass der Nachwuchs von Krähen besser geschützt wird als der Nachwuchs von Menschen, dass Deutschlands Schulkinder von kinderpädagogischen Nachkommen des Grünen Daniel Cohn-Bendit rigoros gegendert und fatal geändert werden und dass wir nicht den friedlichen, christlich Brücken bauenden katholischen Kanzler Armin Laschet bekommen, sondern Olaf Scholz, der bei seiner Vereidigung als Minister 2018 die Worte „So wahr mir Gott helfe“ bewusst weggelassen hat. Der Zusammenhalt aus Schwarz-Rot-Gelb unter dem redlichen Christen und Kanzler Armin Laschet, der durch sein gutes Team, sein Wissen und seine rheinische Frohnatur zuversichtlich stimmt, ist 2021 die Rettung Deutschlands vor dem gottesfernen Sozialismus. Deshalb wähle ich das C.

Hans Schnitzlbaumer

Bruckmühl

In den Wahldiskussionen zum Klimaschutz wird davon gesprochen, alle Kohlekraftwerke stillzulegen und alle Verbrennungsmotoren abzuschaffen. Der Strom soll durch Windkraft und Solarflächen erzeugt werden. Meine Frage an die Politiker: Wie wird die Stromversorgung und der Mehrverbrauch für die Kraftfahrzeuge sichergestellt, wenn im Winter die Solarflächen mit Schnee bedeckt sind, oder bei Windstille, wenn die Windkraftwerke keinen oder nur sehr geringe Strommengen erzeugen? Kommt da der Strom auch noch aus der Steckdose?

Rudolf Neumeier

Prutting

Immer wenn ich höre oder lese, dass CDU/CSU und FDP wollen, dass das bürgerliche Lager gewinnt, frage ich mich jedes Mal, ob ich, sollte ich eine andere Partei wählen, kein Bürger bin? Dies ist für mich leider immer wieder sehr schmerzlich. Mit welcher Arroganz das Wort „Bürger“ vereinnahmt wird, tut weh! Da kann ich es noch leichter ertragen, dass ich nicht zur Mitte der Gesellschaft gehöre, obwohl ich mich in meinem Leben schon vielfach ehrenamtlich engagiert habe und dies immer noch tue, meine Steuern zahle und immer versucht habe christliche, freiheitliche und soziale Werte an junge Leute zu vermitteln. Diese Parteien beanspruchen die „Freiheit und die christliche Nächstenliebe“ für sich, treten aber genau diese jeden Tag mit Füssen.

Karl Stieglbauer

Traunstein

„Wie habt ihr das hinbekommen?“ oder „Warum habt ihr nichts getan?“ Welche dieser beiden Fragen werden uns unsere Kinder und Enkelkinder einmal stellen? Diese Fragen im Schlusswort von Annalena Baerbock beim Triell haben in mir den größten Eindruck hinterlassen. Frau
Baerbock bringt damit das Thema auf den Punkt. Herr Scholz und Herr Laschet scheinen nur mit sich selbst beschäftigt zu sein und vermitteln das Gefühl, es geht immer noch nicht um den Erhalt unserer Lebensgrundlage, sondern um Machterhalt, Machterhalt um jeden Preis. „Ein weiter so“ wäre eine Katastrophe! Das Triell am Sonntagabend hätte es nicht deutlicher zeigen können.

Monika Maria Walter

Rimsting

Frau Weitneder schreibt in ihrem Leserbrief allen Ernstes, die Grünen seien keine Umweltschützer, sondern „Kommunisten, Maoisten und Stalinisten“. Das ist ungeheuerlich, sowohl die Aussage an sich, als auch die Tatsache, dass die OVB-Heimatzeitungen dies drucken. Meinungsfreiheit ist ein sehr hohes Gut, aber bewusst offensichtliche Lügen dieser Dimension zu verbreiten, erscheint mir äußerst fragwürdig. Wir brauchen keine Verhältnisse, wie Donald Trump sie geschürt hat. Frau Weitneder kann ich nur in aller Höflichkeit bitten, ihre Aussagen nicht mehr zu wiederholen. Befassen Sie sich stattdessen mit Fakten und mit der Geschichte. Die Aussagen von Herrn Hofreiter sowie politische Forderungen der Grünen verdrehen Sie und wiederholen stattdessen alte populistische Schlagzeilen, die dadurch nicht besser werden. Für etwas mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen, hat nichts mit Kommunismus, Maoismus oder Stalinismus zu tun. Maoisten und Stalinisten stehen für die millionenfache Ermordung Andersdenkender und die Grünen damit zu vergleichen, ist eine ungeheure Beleidigung, die an Volksverhetzung grenzt. Im Kern der Diskussion um sozial gerechten Klimaschutz wetteifern CDU/CSU, die SPD und andere, wer auf die Schnelle die bessere Kopie grüner Ideen hat. Ich halte mich da an das Original. Sie haben recht: „Armes Deutschland, wie weit bist du gekommen“, dass solche Lügen und so viel Hass in unseren Zeitungen und Medien stehen. Lasst uns reden, lasst uns um den besten Weg streiten, aber bitte doch mit Anstand und mit Fakten und nicht mit Hass, Verleumdung und bewusster Desinformation.

Corinna Muttray

Neubeuern

Der Leserbrief von Karl Haas stellt eine Unverschämtheit und ausgesprochene Frechheit dar. Ohne jeglichen Beweis werden die „Alternative für Deutschland“ (AfD) und damit auch alle Funktionsträger, Mitglieder und Sympathisanten unter Generalverdacht gestellt. Herr Haas behauptet unverfroren, die AfD sei „in höchstem Grade antidemokratisch“ eingestellt und das „blaue Mäntelchen über den braunen Klamotten ändert daran nichts“. Zudem beschimpft er die AfD und deren Mitglieder pauschal als „Rassisten“. Nochmals: Eine Unverschämtheit, die nicht unwidersprochen bleiben kann. Der Leserbrief trieft nur so von böswilligen Unterstellungen, Beleidigungen, Diffamierungen und Verleumdungen. Die Leserbriefredaktion der OVB-Heimatzeitungen bitte ich jedenfalls höflich, derart substanzlosen Hetztiraden kein Forum mehr zu geben.

Karl Haas

Bad Aibling

„Alle Wähler tragen eine große Verantwortung für uns Junge“

Die OVB-Heimatzeitungen veröffentlichen auf den Leserbriefseiten in der Wochenendausgabe vom 25./26. September keine Leserbriefe mehr, die Bezug zur Wahl oder zu Berichten über Wahlveranstaltungen haben.

Keine Leserbriefe mehr zur Wahl

Wir sind 16 und 14 Jahre alt und somit leider nicht wahlberechtigt für die Bundestagswahl am 26. September, obwohl besonders diese eine Wahl über unsere Zukunft bestimmt. Diese Wahl entscheidet, ob es in Deutschland so weiter geht wie bisher oder ob sich etwas verändern wird. Und es muss sich ganz klar etwas verändern, wenn wir und die nachfolgenden Generationen auch eine Chance auf ein unbeschwertes Leben, wie wir es heute kennen, bekommen sollen. Die Waldbrände in Australien (2020) oder die Hochwasserereignisse und Überschwemmungen in den letzten Monaten sind erst der Anfang. Wenn wir dem Klimawandel nicht so schnell wie möglich gegensteuern, wird die Häufigkeit von Extremwetter-Ereignissen zunehmen. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre liegt weit über dem natürlichen Schwankungsbereich und ist höher als in den letzen 800000 Jahren. 86 Prozent der freigesetzten CO2-Emissionen (2009 bis 2018) stammen übrigens aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Um die Erderwärmung „abzuschwächen“, wurde im Pariser Klimaabkommen ein Temperaturanstieg von 1,5 bis maximal 2 Grad Celsius beschlossen. Allerdings ist seit dem 19. Jahrhundert die globale Temperatur um 1,2 Grad und in Deutschland sogar um 2 Grad gestiegen. Da die „natürliche Variabilität im Klimasystem“ keine messbaren Anteile zur Erderwärmung beiträgt, muss uns allen endlich klar werden: Der Mensch ist alleiniger Verursacher dieses Klimawandels. So kann es einfach nicht weitergehen. Wenn wir jetzt nicht sofort handeln, dann ist es zu spät, und der Klimawandel ist nicht mehr einzudämmen. Fast 60 Prozent der Wahlberechtigten sind älter als 49 Jahre, was, wenn man bedenkt, dass man erst ab 18 Jahren wählen darf, ein hoher Anteil ist. Folglich entscheiden vor allem die älteren Generationen über die Zukunft der Jungen, wobei sie die Folgen ihrer Entscheidung womöglich gar nicht mehr miterleben werden. Deshalb tragen alle Wählerinnen und Wähler, hauptsächlich aber auch die Älteren, eine große Verantwortung für uns Junge. Wir können und wollen ihnen nicht vorschreiben, wen sie wählen sollen, aber sie sollten sich bewusst machen, dass ihre Stimme unsere Zukunft und die der nachfolgenden Generationen, also auch ihrer Kinder und Enkelkinder, massiv beeinflussen wird. Dieser Brief ist somit eine Bitte an alle Wahlberechtigten. Bitte informieren Sie sich und gehen Sie wählen.

Lilly und Luisa Fritsch

Reit im Winkl

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