Böllerschüsse auf der Beerdigung verstärken den Tinnitus

von Redaktion

Zum Bericht „Zu viel um die Ohren: Wie Stress das Hören verändert“ (Gesundheitsseite):

In Ihrem Bericht erwähnen Sie, wie Stress das Hören verändert, von Tinnitus und Geräuschempfindlichkeit ist die Rede. Hiermit möchte ich Folgendes ergänzen, was vor allem den Tinnitus betrifft, an dem Millionen von Menschen leiden und keine Hilfe zu erwarten haben. Es ist nicht nur der Stress, der die Ohren beeinträchtigt, sondern einiges mehr.

Seit 17 Jahren leide ich sehr an dem Tinnitus, der durch ein Knalltrauma entstanden ist, weil ein Junge sich den Spaß erlaubt hat, vom sechsten Stock einen Silvesterknaller vor mich hinzuwerfen. Somit habe ich ständig das Pfeifen in den Ohren und nicht nur das. Ohne Ohropax, die nur ein wenig helfen, kann ich kaum noch auf die Straße, weil der Tinnitus sehr geräuschempfindlich ist und sofort lauter wird. Er reagiert sehr schlimm auf die ständigen Autosirenen, Autohupen, Glockengeläute, Flieger, lauten Verkehrslärm, Silvesterknaller, Rasenmäher und so weiter.

Hiermit möchte ich auf Folgendes aufmerksam machen: Vor ein paar Monaten war ich auf einer Beerdigung. Dabei wurde ohne Vorwarnung und Sicht, versteckt gleich hinter dem Friedhof, während dem Begräbnis, von den Veteranen dreimal furchtbar laut mit Böllerschüssen geschossen.

Die Leute sind so erschrocken, jemand schimpfte, weil es durch ihr Hörgerät sehr unangenehm war. Seitdem ist mein Tinnitus unerträglich laut und das wahrscheinlich ein Leben lang. Ich kann kaum noch schlafen und habe ständig dieses furchtbare Pfeifen im Ohr, das bis jetzt noch nicht besser wurde. Ich war beim Ohrenarzt, der außer drei Infusionen für 58 Euro, die nichts halfen, nicht helfen konnte. Durch diese lauten Kracher bekam ich ein schlimmes Knalltrauma, das somit das Innenohr schädigte. Vor vier Wochen schrieb ich den Verantwortlichen einen Brief, dass diese Böllerschüsse, die sehr schaden können, nicht erlaubt sein dürften. Wie ich erfuhr, haben es schon einige Gemeinden abgeschafft. Zumindest hätte der Pfarrer davor warnen müssen. Bis jetzt kam keine Resonanz. Ich würde Sie bitten, dass Sie dieses Problem einmal mit einem Artikel öffentlich machen würden.

Heidi Woehl

Kolbermoor

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