Zum Bericht „Rapfen-Jagd endet vor Gericht“ (Bayernteil):
Zum Jagen gehen Jäger. Sportfischer hingegen gehen zum Angeln. Wieso hier der Begriff „Jagd“ verwendet wird, verstehe ich nicht. Jäger erschießen wehrlose Tiere, während Angler mit viel Geduld darauf warten, aus Freude an der Natur und aus Spaß einen Fisch zum Anbiss überlisten zu können, um ihn nachher als Leckerbissen zuzubereiten. Ich persönlich halte zwar nichts vom „Game-Fishing“, obwohl es weltweit sehr beliebt ist. Umso mehr verwundert mich das gerichtliche Nachspiel mit hohen Strafen. Es sollte doch wohl wichtigere Aufgaben für Gerichte geben. Das Tierwohl beim „Game-Fishing“ wird sehr wohl berücksichtigt, da dafür ausschließlich Haken ohne Widerhaken verwendet werden.
Ich selbst gehe seit dem Jahr 1965 am Chiemsee zum Angeln und habe mit viel Glück zufällig schon einige Schiede gefangen mit einer Länge zwischen 60 und über 80 Zentimeter. Es gab auch schon Fänge mit fast 100 Zentimetern. Ich muss die Autorin korrigieren. Schiede haben zwar keine wirtschaftliche Bedeutung, da sie von den Berufsfischern auch nur sehr selten gefangen werden, sind aber vorzügliche Speisefische, ähnlich dem Geschmack einer Brachse oder eines Chiemsee-Karpfens. Bei großen Exemplaren sind Gräten überhaupt kein Problem. Sie haben eher die Dimension von Knochen eines Hähnchens.
Übrigens hat der Artikel in der Zeitschrift „Fisch & Fang“ auch einen sehr positiven Aspekt für den Tourismus. Damit werden der Chiemsee und auch der gesamte Chiemgau positiv beworben. Ein Artikel mit der Überschrift „Sportangler fangen im Chiemsee kaum Fische“ würde viele Angler davon abhalten, ihren Urlaub am Chiemsee zu verbringen.
Herbert Ganss
Breitbrunn