Zum Bericht „Tritt der Landkreis Rosenheim Ende 2023 dem MVV bei?“ (Regionalteil):
Seit Jahrzehnten liegt das Thema Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Rosenheim im Dornröschenschlaf. Seit rund zwei Jahren gibt es immerhin einen Nahverkehrsplan für den Landkreis, aber den kennt kaum jemand und zudem ruht auch der, nämlich in der Schublade des Landratsamtes. Wird der Landkreis jetzt etwa durch den Chef des Münchner Verkehrsverbunds wachgeküsst? Es wäre prima, wenn auf diesem Wege jetzt endlich Bewegung in dieses Thema käme. Ein Tarifverbund ist auf jeden Fall zu begrüßen. Wichtig wäre vor allem, dass der Landkreis bei der verkehrlichen Gestaltung auch mitdenkt. Eine gute Anbindung nach München ist sicher gut. Aber man muss auch bedenken, dass mindestens 80 Prozent des Verkehrs innerhalb des Landkreises stattfindet. Und diesen vom Auto auf ÖPNV umzustellen, muss das Ziel des Landkreises sein. Es wird zwar durch den Chef das MVV erwähnt, dass dieser Verkehr auch wichtig ist, aber es ist Sache des Landkreises Rosenheim, seine Belange auch massiv in die Planungen einzubringen. Ach ja: Da ist ja auch noch die Sache mit dem Geld! Der ÖPNV hat Zuschussbedarf. Das weiß man überall in Deutschland, wo ein leistungsfähiger Nahverkehr angeboten wird. Nur in unseren Gegenden setzt man immer wieder auf „die Eigenwirtschaftlichkeit“ der Busunternehmen. Entsprechend dürftig sieht das Angebot auch aus. Dafür sitzt an anderen Stellen das Geld locker. So sind 25 Millionen Euro für eine neue Straße wie die Kraglinger Spange geplant. Es ist an der Zeit umzudenken und auch Mittel umzuschichten.
Dr. Willi Messing
Bad Aibling