Ukraine ante portas

von Redaktion

Zur Berichterstattung über die Ukraine-Krise (Politikteil):

Die durchaus berechtigte Forderung von Wladimir Putin — „Herrscher aller Reu-ßen“ – nach Sicherung für sein Imperium gegen ausländische Bündnisse ist nicht neu. Bereits nach Ende des Ersten Weltkrieges formierte sich der Begriff des „Cordon Sanitaire“ als politisches Schlagwort für den neu geschaffenen Gürtel aus unabhängigen, teils demokratischen Staaten, gelegen zwischen der kommunistischen Sowjetunion und den westlichen Staaten Europas, der bis zum „Hitler- Stalin-Pakt“ bestand. Heute würde man sie zutreffender als Pufferstaaten bezeichnen. Als der „Warschauer Pakt“ kollabierte, hielt sich das westliche Verteidigungsbündnis Nato nicht an seine Zusage, nicht in das nunmehr entstandene Vakuum vorzustoßen und die Pufferstaaten nicht als neue Nato-Mitglieder aufzunehmen. Auch die Ukraine strebt mit allen Mitteln an, Nato-Mitglied zu werden.

Genau das sollte, obwohl von der US-Außenpolitik unterstützt, nicht geschehen, denn dann ständen sich Nato-Streitkräfte und russische Kampfeinheiten direkt gegenüber. Und das wäre für Europa eine kaum beherrschbare Situation. Obwohl die Ukraine keine „lupenreine“ Demokratie ist – eher eine tolerierbare Oligarchie – ist sie doch ein Teil Europas und sollte Mitglied in der EU werden. Unsere bundesdeutsche „außenpolitische Novizin“ sollte das stets berücksichtigen und US-amerikanische „Beweisen und Treuschwüre“ skeptisch aufnehmen.

Jürgen Engelhardt

Stephanskirchen

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