Zum Bericht „Wirecard – ein Politskandal?“ (Politikteil):
Verfolgt man als Nichtaktionär den Wirecardbetrug, bekommt man langsam Zweifel an der deutschen Justiz. Da wollte eine deutsche Finanzfirma im weltweiten Haifischbecken mitschwimmen – was scheinbar nur durch jahrelange politische Deckung aus allerhöchsten Kreisen und durch Betrug möglich war. Jetzt, wo einige Milliarden verbrannt sind, wollen weder das Kanzleramt noch die Banken-Aufsichtsbehörden und die Wirtschaftsprüfer von EY was gewusst haben, obwohl über Jahre Mitarbeiter und die Presse gewarnt und sogar Anzeigen in München erstattet haben. Scheinbar gibt es von ganz oben die Anweisung an die Staatsanwaltschaft in München, die Füße still zu halten? Es gab garantiert auch Anleger oder Insider, die vor der Pleite viel Geld mit Wirecard-Aktien verdienten? Vielleicht ist der derzeit noch eingesperrte Vorstand nur ein Bauernopfer? Wenn der bayerische Justizminister in zwei Jahren mit Söder weiter regieren will, sollte er baldmöglichst mindestens den Staatsanwalt austauschen, um glaubwürdig zu bleiben.
Franz Oberberger
Frasdorf