Zur Berichterstattung über den Brenner-Nordzulauf (Regionalteil):
Der Koalitionsvertrag der Ampel bestätigt den vordringlichen Bedarf für den Brenner-Nordzulauf und will dafür die Verfahrensbeschleunigung. Die Voraussetzungen sind gut, denn die Bürgerbeteiligung ist durch das im Dialog erfolgte Trassenauswahlverfahren zumindest für den Abschnitt Grenze/Verknüpfungsstelle Ostermünchen erledigt. Dass viele dieses Verfahren als Farce ansehen, liegt auch daran, dass die Foren ihre Möglichkeiten der sachlichen Kritik nicht nutzten. Mehr Beteiligung wird es nicht geben. Die Foren für den Abschnitt Ostermünchen/Grafing sollten daraus ihre Schlüsse ziehen. Bleibt die Frage des Bedarfs einer Neubaustrecke. Die Blockabfertigung ist sicher ungeeignet, diesen nachzuweisen und daher unfair. Da muss sich der neue deutsche Verkehrsminister schnellstmöglich mit seinem österreichischen Kollegen zusammensetzen und dabei sind auch von deutscher Seite Zugeständnisse notwendig. Für den Bedarfsnachweis 2050 wurde 2019 eine Studie erstellt, die von den Bürgerinitiativen nicht akzeptiert wurde. Nun liegen die von der Brennerplattform beauftragten Personen- und Güterverkehrsstudien 2030/40 vor (www.bcplatform.eu/korridorstudien). Danach ist 2040 von insgesamt 370 Zügen zwischen Wörgl und Rosenheim auszugehen. Die Bestandstrecke hat eine Kapazität von 260 Zügen und 320 mit digitalem Leitsystem (ETCS). Der Bedarf ist daher seriös nicht zu bestreiten.
Manfred Kreibig
Pocking