Zu „Söder will Merz als Fraktionschef vorschlagen“ (Politikteil):
Jetzt wird das Fell des Unionsbären zwischen den Parteichefs von CDU und CSU zerlegt. Nach dem freundschaftlichen Treffen vom 3. Januar am Kirchsee wurden offensichtlich die Weichen für die nächste Bundestagswahl und Kanzlerkandidatur von Merz und Söder gestellt. Wenn jetzt Herr Söder mit seinem Vorschlag Friedrich Merz so hofiert, dann ist als Gegenleistung eine Unterstützung vonseiten der CDU für einen Kanzlerkandidat Markus Söder nicht mehr ganz unwahrscheinlich. Friedrich Merz hat als CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzender den Gipfel des Olymp in der Partei nach mehrmaligen Anläufen endlich erreicht. Als Kanzlerkandidat wird der heute 66-Jährige bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten.
Der junge Ministerpräsident aus Bayern hat diesmal die Chance, Kanzlerkandidat zu werden, nur knapp verpasst. Auch wenn Söder heute noch beteuert, sein Platz ist in Bayern, sollte man die Aussagen eines ehrgeizigen Politikers nicht allzu ernst nehmen.
Mit der Unterstützung von Friedrich Merz sollte es doch möglich sein, dass ein CSU-Parteivorsitzender auch mal als Regierungschef in die Geschichte der Bundesrepublik eingehen wird. Warten wir es ab. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Rainer Tschichholz
Kolbermoor