Solidarische Kirchensteuer

von Redaktion

Zur Berichterstattung über den Missbrauchsskandal der Kirche (Bayern- und Lokalteil):

Ja, die Empörung über die Missbrauchsfälle ist verständlich. Aber haben die Menschen, die jetzt aus der Kirche austreten, auch schon einmal bedacht, wie viel Gutes jeden Tag in unserer Heimat und auf der Welt durch Christen geschieht? Und wie wichtig für die Kirchen die Kirchensteuergelder sind, um Arbeitsplätze halten zu können und damit Existenzen zu sichern und gleichfalls die vielen Einrichtungen zu finanzieren? Ganz abgesehen von dem großen baulichen Erbe, das es zu erhalten gilt. Oder sollen wir unsere Dorfkirchen künftig abreißen, wenn sie zu sanieren sind? Die Menschen, die der Kirche den Rücken zuwenden, wenden sich auch von allen Christen weltweit ab, die auf unsere Solidarität zählen. Zum Beispiel denjenigen, wie wegen ihres Bekenntnisses schlimme Verfolgungen, ja, sogar den Tod auf sich nehmen. Für die meisten ist der Kirchenaustritt der Schlusspunkt einer langen Entfremdung. Sie haben längst verlernt, Freude und Schönheit für die Liturgie während des ganzen Kirchenjahres zu empfinden und durch die Kommunion eine Verbindung mit Gott zu suchen. Den allermeisten geht es nur um ein paar Euro, die sie sich sparen wollen. Aber die Kirchensteuer ist praktische Solidarität.

Konrad Kern

Ampfing

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