Bei der Bundeswehr krankt es ganz oben

von Redaktion

Zur Berichterstattung über den Zustand der Bundeswehr (Politikteil):

Annegret Kramp-Karrenbauer und Heeres-Inspekteur Generalleutnant Alfons Mais zeigen sich entsetzt über den Zustand der Bundeswehr. Das sind keine neuen Erkenntnisse. Aber jetzt endlich denkt die Politik über Änderungen nach. Leider geht es dabei nur um mehr Geld.

Übernähme ein Investor die desolate Firma „Bundeswehr“, würde er sich zuerst die oberste Führung anschauen und gegebenenfalls Auswechslungen vornehmen. Dann erst würde er investieren. Als Verteidigungsminister hatten wir zum Beispiel Thomas de Maizière. Sicher besitzt er gute militärische Kenntnisse. Er ist jedoch ein Bürokrat – keine Top-Führungskraft. Von daher war er überfordert, eine komplexe Organisation wie die Bundeswehr voranzubringen. Für seine gescheiterten Projekte entschuldigte er sich damit, „seine Mitarbeiter hätten ihn nicht informiert“. Allein aufgrund so einer Aussage hätte er in einem gut geführten Unternehmen keinen leitenden Job mehr erhalten.

Dann durfte Ursula von der Leyen ran: Sechs Jahre lang sorgte sie bei der Bundeswehr für Gender-Sprache, Kitas und Uniformen für schwangere Soldatinnen – bei einem jährlichen Budget von 40 Milliarden Euro. Leider übersah sie, dass eine Armee effektiv funktionieren muss. Eine Armee ist keine Verwaltungsbehörde. Anschließend kam Frau Kramp-Karrenbauer: Sie verwaltete – dringend notwendige Reformen wurden nicht umgesetzt. Und nun Christine Lambrecht: Sie fremdelt mit dem Militär und redet die Probleme schön. Eine Initiative, die Bundeswehr auf Vordermann zu bringen, ist nicht erkennbar. Wann akzeptiert die Politik, dass für höchste Leitungsfunktionen im Staat ein Partei-Buch, Rhetorik-Kenntnisse und eine Fachausbildung nicht reichen?

Jürgen Böhm

Kolbermoor

Artikel 11 von 11