Emanzipation mit dem richtigen Mann an der Seite

von Redaktion

Zur Berichterstattung zum Internationalen Frauentag (Bayernteil):

Ich sehe das Thema Emanzipation der Frauen seit Jahren eher entspannt. Denn ich glaube, entweder man ist mutig oder man lässt sich unterdrücken. Meine Mutter war ein großes Vorbild für mich, sie musste während des Zweiten Weltkriegs mit acht Kindern aus dem Sudetenland flüchten. Mein Vater kam 1949 aus der Kriegsgefangenschaft aus Sibirien heim. Ich glaube, sie hat sich keine Gedanken über Emanzipation gemacht. Sie agierte einfach, weil sie musste. Sie war bekennende SPDlerin und eine der ersten Kreisrätinnen in Bad Aibling. Damals war dies für eine Frau nicht einfach, das hat sie mir oft erzählt. Als ich mit 13 Jahren aus der Schule kam, war mein größter Traum, Verkäuferin zu werden. Mein Vater meinte, ich solle in den Haushalt gehen (das war 1958 so üblich), meine Mutter und ich haben uns erfolgreich durchgesetzt. Ich durfte Verkäuferin lernen. So war es immer in meinem Leben. Was man echt will, kann man auch erreichen. Da hindert mich kein Mann daran. Wichtig ist auch, den richtigen Mann an seiner Seite zu haben, der sich auf gleicher Stufe befindet und im Haushalt hilft, Sachen mit seiner Frau bespricht und nicht alles allein bestimmt. Es wird immer starke Frauen geben, aber auch solche, die sich nichts zutrauen. Leider haben diese auch Männer, die sie unterdrücken, weil es die Frauen zulassen.

Irmgard Wagner

Riedering

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