Putin verstehen oder Putin bekämpfen?

von Redaktion

Weitere Leserbriefe zu den Berichten um den Krieg in der Ukraine (Politikteil und Lokalteile):

Wer zum Stand des Krieges in der Ukraine die verkrampften Kommentare einiger unserer Politiker gesehen hat, wird, wie ich, in der Weltöffentlichkeit vor Scham im Boden versinken. Was haben wir doch für traurige Figuren mit der „Ampel“ in Regierungsverantwortung gebracht. Anstatt weiteren notwendigen Sanktionen gegen Russland zuzustimmen und sie zügig umzusetzen, werden endlose Diskussionen und Abwägungen von Sachverhalten losgetreten, die weder der Ukraine noch uns helfen. Einschränkungen haben wir doch jetzt sowieso schon, da kommt es doch auf ein paar mehr auch nicht mehr an. Da wäre es mir lieber, wie es eine Vielzahl unserer westlichen Partner vormachen: einmal kräftig und wirkungsvoll dagegenhalten, statt zu versuchen, alle Eventualitäten bis ins letzte Detail in endlosen Gesprächen zu ergründen. Um später festzustellen, dass es doch anders gekommen ist. Ich erwarte von unseren Politikern, dass sie verantwortungsvoll, mutig und kurzentschlossen notwendige Entscheidungen treffen, auch wenn sie schmerzhaft für uns alle sein müssen. Wie heißt es doch so treffend: Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt.

Dieter Thomamüller

Bruckmühl

Ave, Wladimir Putin! Lassen Sie sich doch mal von Ihrem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. das Gleichnis jenes überreichen Bauern aus Lukas 12:16-21 anpassen. Zitat: „Seele, du hast […] große [Macht] auf viele Jahre; habe nun Ruhe, [spalte, herrsche], und sei guten Mutes! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; […]“ (Schlachter-Bibel 2000) Das beeindruckt Sie nicht? Nun denn, Millionen Mitmenschen und ich fasten und beten dafür, dass diese Nacht bald, sehr bald anbricht!

Berndt Schönwald

Ramerberg

Was wir erleben, ist ein geistiger Kampf. Gott will uns beschützen. Aber die Menschen haben sich von ihm abgewandt und sündigen lieber, als dass sie Gott die Ehre geben. Die Millionen abgetriebener Kinder Gottes weltweit, übrigens auch in der Ukraine 500 000 bis 800 000 jährlich, schreien zum Himmel. Wenn die Menschen meinen, sie brauchen Gott nicht, lässt er sie halt alleine wurschteln – und dann steht das Böse auf und wird übermächtig. Die Pandemie war eine Vorwarnung. Putin wird so weit gehen, wie Gott ihn lässt. Darum nehmen wir den Kampf auf mit den Waffen des Gebetes: demütig, vertrauensvoll, beharrlich. Die Muttergottes fordert immer wieder auf zur Umkehr und Wiedergutmachung durch Fasten und vor allem das Rosenkranzgebet. Dieses ist Lob Gottes, Bitte, biblisch, einfach, aber auch mit etwas Mühe verbunden – und gerade deshalb wirkungsvoll. Ein Tipp: jede Perle mit einem Menschen oder einem Gedanken verbinden. Wenigstens ein Gsätzerl täglich. Die heilige Messe ist das stärkste Gebet. Es gibt viele Beispiele in der Geschichte, die Gottes mächtiges Eingreifen bezeugen. So fiel der Eiserne Vorhang ohne einen Schuss, angestoßen durch den heiligen Papst Johannes Paul II. Gott ist Herr der Geschichte.

Barbara Bernhart

Taufkirchen

Friert der ehemalige Bundespräsident Gauck mit dem Volk? Die Verluste an Wohlstand seien zu ertragen, sagte Gauck. Es fragt sich nur: für wen? Bevor er sich so äußert, sollte er sich erkundigen, wer in Deutschland schon lange nicht mehr am Wohlstand teilnimmt beziehungsweise noch nie teilgenommen hat. Hier den Begriff „Wir“ zu verwenden, zeigt die völlige Abgehobenheit eines ehemaligen Bundespräsidenten vom Volk. „Wir können auch einmal frieren für die Freiheit.“ Da hätten wir die Corona-Winter im Freien verbringen sollen, um uns unsere Freiheit zu erhalten. Diese „Frieren-Freiheit-Aussage“ ist einfach nur absurd. Weiter sagte er: „Und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben.“ Diese beiden Dinge hat man einem erheblichen Teil des Volkes schon mit den Corona-Zwangsmaßnahmen genommen. Hier muss man nicht noch etwas drauflegen. Zugleich sei Deutschland ein sozialer Rechtsstaat, der für die am stärksten betroffenen Menschen sorge. Da sollte er sich wohl öfter in diesem Personenkreis bewegen und sich von der großen „Sorge“ des sozialen Rechtsstaats überzeugen. Und weiter: „Eine generelle Delle in unserem Wohlstandsleben ist etwas, was Menschen ertragen können.“ Das könnte der ehemalige Bundespräsident wohl am besten am eigenen Leib vormachen. Gesetzlich ist geregelt: Die Höhe des Ehrensoldes des Altpräsidenten bemisst sich an der „Höhe der Amtsbezüge mit Ausnahme der Aufwandsgelder“. Die Summe beläuft sich derzeit auf 214000 Euro pro Jahr. Hoffentlich entsteht hier nicht eine Delle, die den ehemaligen Bundespräsidenten frieren lässt.

Walter Abel

Bad Endorf

Mein ernst gemeinter Lösungsansatz zur Ukraine ist ganz einfach: Alle wichtigen Politiker dieser Welt, die möchten, dass dieser Wahnsinn endet und Menschenleben gerettet werden, fahren rüber und bilden unter vertrauenswürdiger Medienbegleitung einen Rettungskorridor für die Leute, die flüchten müssen. Was würde passieren? Ich glaube nicht, dass sie angegriffen werden. Was für ein epochales, noch nie dagewesenes Zeichen des Friedens und der ernst gemeinten Nächstenliebe wäre das denn? Leider haben 99 Prozent der Politiker nicht die Größe, so etwas zu tun. Sie schicken lieber Soldaten hin und verheizen diese für ihre Zwecke. Nach dem Krieg sind sich alle (wie immer, seit Tausenden von Jahren) einig, dass dieser Krieg absolut sinnlos war. Wenn unsere Politiker jedoch die Größe hätten, selbst einzugreifen und nicht nur zu labern, ist der Krieg vorbei. So ist es, ganz einfach. Ich gehe mit rüber, wenn sich was tut.

Kurt Aubele

Edling

Nachdem Herr Anastasiadis sehr schön die Bredouille erklärt hat, in der nun unser Ministerpräsident sitzt, wäre es hilfreich (für diesen) gewesen, gleich noch einen sicheren Ausweg aus dieser Bredouille zu skizzieren. Nach meiner Meinung sollten die folgenden Punkte, die wir alle schon mal gehört haben, ganz kurz und knackig diskutiert und sofort beschlossen werden: utofreie Sonntage (Ausnahme E-Kennzeichen). Allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung (zeitlich begrenzt). Sofortiges Ende der 10-H-Regel bei Windrädern; grundsätzliche Genehmigungen (auch zum Beispiel bei behaupteter Beeinträchtigung einer bestimmten Vogelart an diesem Ort). Schneller HGÜ-Freileitungsbau statt Kabelvergrabung. Sofortige Solarpflicht auf Gewerbebauten, Solarförderung bei Neubauten und Bestand. AKW-(Un-)Sicherheit ändert sich nicht schlagartig bei Abschaltung, also geht auch zeitlich begrenzter Weiterbetrieb (vielleicht nehmen die Franzosen auch unseren Abfall?)

Alle diese Punkte sind moralisch und wirtschaftlich besser als eine Verschärfung der momentanen Kriegs-Situation durch den weiteren Kauf von Öl, Gas und Kohle. Und außerdem dienen alle optimal der Begrenzung einer für die Gesamtmenschheit gefährlichen Klimaänderung.

Bernhard Liesenkötter

Rosenheim

Ich bin 16 Jahre alt und habe mich noch nie so mit Politik befasst wie in jüngster Zeit. Denn wenn man die Nachrichten einschaltet, ist man zutiefst erschüttert, was sich in 2000 Kilometern Entfernung von uns abspielt, denn dort ist Krieg.

In unseren jüngsten Jahren bekommen wir schon mit, dass Krieg etwas sehr Schlimmes ist. Und jetzt sehen wir an der Realität, dass es noch viel schlimmer ist, als in manchen Dokumentationen dargestellt wird. Denn unschuldige Menschen müssen leiden. Sie haben kein Zuhause mehr, und wenn es so weitergeht, auch kein eigenes Land mehr. Das nur, weil ein Staatsmann glaubt, er könne sich mit Gewalt nehmen, was ihm nicht gehört.

Ich finde es sehr mutig von den Leuten in der Ukraine, wie sie sich mit aller Kraft gegen die Angriffe der Russen stemmen. Doch was können wir als Europa noch tun? Die klare Linie, die wir gehen, finde ich sehr gut, denn wir dürfen nicht militärisch eingreifen. Wiederum verstehe ich auch, dass viele Menschen aus der Ukraine flüchten, denn sie haben Angst um ihr Leben.

Haben wir nicht alle Angst? Meiner Meinung nach ist Putin unberechenbar. Gerade in dieser Zeit sollten wir als Europa hinter den Unschuldigen stehen, und das tun wir auch. Ich glaube, dass die Ukraine Hilfe braucht, wie mehrmals von Selenskyj betont. Die Ukraine mit Hilfsorganisationen und Spenden zu unterstützen, ist der Schritt in die richtige Richtung. Was wir auf gar keinen Fall machen sollten, ist militärisch einzugreifen. Dann kommt es meiner Meinung nach zur absoluten Eskalation. Putin ist alles zuzutrauen, das sehen wir in den russischen Medien. Da wird dem Volk eiskalt jeden Tag ein anderer Bär auf die Nase gebunden. Meine Meinung ist, dass man die Ukraine unterstützen sollte, wo es nur geht. Man darf allerdings nicht zu weit gehen, sonst kann es durchaus zu einem Weltkrieg kommen.

Ludwig Scharnagl

Püchersreuth

Russland ist das anachronistische Konstrukt zaristischer und kommunistischer Gewaltherrschaft. Frieden wird erst möglich sein, wenn die vielen darin enthaltenen Völker ihre nationale Identität und Autarkie zurückerhalten haben, sprich Russland auf die russischstämmige Bevölkerung beschränkt sein wird und es das Abstraktum eines „russischen Reiches“ nicht mehr gibt.

Das Haltbarkeitsdatum der russischen Weltmacht ist mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion abgelaufen, das Verfallsdatum der russischen Union nur noch eine Frage der Zeit. Auch die ehedem okkupierten Völker in den östlichen Regionen des Großreiches legen keinen besonderen Wert mehr darauf, Teil Russlands zu sein und von Moskau aus regiert zu werden. Dieser vor spätestens 30 Jahren angelaufene Prozess ist nicht mehr rückgängig zu machen, auch nicht durch einen größenwahnsinnigen und machtbesessenen Schwerstverbrecher von Putins Sorte. Einer friedlichen Koexistenz steht nichts im Wege, wenn Eurasien wieder das geworden ist, was es immer war: ein bunter Fleckerlteppich aus der Vielfalt verschiedener Völker und Nationen. Dann erst bilden Europa und Eurasien einen vereinten europäischen Kontinent.

Wolfgang Kronzucker

Neubeuern

Viele beschuldigen Putin, für den Krieg in der Ukraine verantwortlich zu sein. Stimmt das wirklich? Man muss jedoch die Vorgeschichte der aktuellen Entwicklung berücksichtigen. Man hatte Russland bei der Wiedervereinigung versprochen, die Nato keinen Zoll nach Osten auszuweiten. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Außerdem hat man 2014 in der Ukraine einen Putsch organisiert, der mit Hilfe der Anhänger von Stepan Bandera durchgezogen wurde. Im Dezember des vergangenen Jahres hatte Putin an die Nato und die USA die Forderung nach Sicherheitsgarantien für Russland gestellt. Darauf wurde nicht eingegangen, sondern mit massiven Waffenlieferungen an die Ukraine geantwortet.

Putin musste daraufhin handeln, da er die Gefahr sah, dass Russland wie 1941 ein Angriff durch die Nato über die Ukraine drohte, wie dies schon 2008 in Georgien versucht wurde. Was spricht dagegen, dass die Ukraine ein neutrales Land wie Finnland oder die Schweiz wird? 1991 hatte das Volk der Ukraine sich in einer Abstimmung auch dafür ausgesprochen.

Die Sanktionen gegen Russland treffen diese weniger als die Europäer und besonders Deutschland. Für die steigenden Energie- und Spritpreise ist nicht Putin verantwortlich, sondern die Spekulanten an den westlichen Börsen. Diese sind auch verantwortlich für die ganze Klimadebatte und die steigenden CO2-Preise, die die Kosten für die Bürger und die Industrie drastisch erhöhen, aber nichts mit dem Klima zu tun haben. Um die Inflation und drohende Hyperinflation zu beenden, muss jetzt endlich das erste der vier Gesetze des verstorbenen amerikanischen Staatsmanns Lyndon LaRouche, das Trennbankensystem, eingeführt werden. So entmachten wir die Spekulanten und beenden auch den Krieg in der Ukraine.

Gerald Strickner

Kolbermoor

Fast 20 Jahre hat die Russisch sprechende Kanzlerin Merkel mit der mitregierenden SPD uns an Putins Russland verkauft beziehungsweise von deren Energie abhängig gemacht. Der Mann auf der Straße dachte immer, unser Öl kommt von den Arabern? Also finanzierten wir auch alle russischen Sauereien der vergangenen 20 Jahre mit?

Franz Oberberger

Frasdorf

Es ist wie bei allen Politikern: Sie sagen „uns“, bezahlen muss es aber der deutsche Arbeiter. Es ist doch schon seit Jahren bekannt, nicht in der Politiker-hörigen Presse, dass man mit der Nato Putin nicht zu nahe kommen darf. Putin wurde zu oft von den Westmächten herausgefordert. Dass die westlichen, besonders die deutschen Politiker, in ihrer eigenen Welt leben, müsste selbst denen mit der rosaroten Brille aufgefallen sein.

Alles, was die Politiker besonders seit 2015 zum Nachteil der deutschen Bevölkerung verpfuscht haben, bezahlt kein deutscher Politiker, sondern der deutsche Arbeiter und Rentner. Den Betrug an den deutschen Rentnern gibt es schon seit 1957. Wer glaubt, dass sich die deutschen Politiker je dem deutschen Volk, von dem sie bis ans Lebensende leben, verpflichtet fühlen, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Nikolaus Maier

Halfing

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