Bürokratie der Bahn beschneiden

von Redaktion

Zum Bericht „Wissing: Verkehrsträger nicht gegeneinander ausspielen“ (Politikteil):

Nachdem Herr Pofalla mit seinem Amateur-Baustellen-Management viel verbrannte Erde hinterlassen hat, ist die Bahn endgültig im absolut desolaten Zustand. Deshalb reicht es nun nicht, nur Herrn Pofalla durch einen geeigneten Vorstand zu ersetzen: Ein ganz wichtiger Faktor für die Qualität des Eisenbahn-Systems ist der Zustand des Schienennetzes. Und seit Jahren versickern die Milliarden-Zuschüsse des Bundes für das Netz irgendwo im Weltunternehmen Bahn AG.

Das Netz muss deshalb endlich von der Bahn AG getrennt werden. Dann haben auch die Privatbahnen die Chance auf eine wirkliche Gleichbehandlung mit der Bahn AG. Und die Bahn AG wäre gezwungen, wirtschaftlicher und vor allem kundenorientierter zu arbeiten. Sprich, die Monster-Bürokratie der Bahn AG müsste beschnitten werden. Genauso müsste die Bahn AG endlich aufhören, Weltunternehmen zu spielen: Wenn man im eigenen Land nicht viel zustande bringt, ist es völlig daneben, im Ausland das große Rad drehen zu wollen.

Die Bahn AG hat trotzdem wieder ein Projekt im zweistelligen Milliarden-Bereich in Kanada angenommen: 25 Jahre lang in Toronto den regionalen Schienen-Nahverkehr zu betreiben. Diesem Treiben muss endlich ein Ende gesetzt werden. Die SPD behindert jedoch die Trennung des Netzes, weil die Bahn-Gewerkschaft EVG das nicht will. Mit der Bahn AG einfach so weiterzumachen als Verbrennungsanlage für Steuer-Milliarden, ist ein absoluter Skandal. Wenn Herr Wissing hier nicht in der Lage ist, auf den Tisch zu hauen, dann sollte er schleunigst abtreten.

Jürgen Böhm

Kolbermoor

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