Zum Bericht „Elektroauto: Hohe Ladeverluste an der Haushaltssteckdose“ (Politikteil):
Ein geneigter Leserbriefschreiber will uns weismachen, dass die deutschen Automobilhersteller bei der E-Auto Förderung benachteiligt werden, wenn Autos über einem bestimmten Verkaufspreis nicht mehr gefördert werden. Da hift nur eines: preiswertere Autos bauen. Betonung auf: den Preis auch wert sein.
Wenn eine Firma wie Volkswagen, also „Wagen fürs Volk“, mal wieder Autos bauen würde, die man sich noch leisten kann, ohne die Lebensversicherung aufzulösen, dann schaut es auch mit der Förderung besser aus. Aber wenn man Zeit und Geld lieber mit der Entwicklung von Klappenabgasanlagen für den schönen (und lauten) Sound oder Manipulationssoftware für Abgasbetrug verplempert, anstatt Zukunftsweisende und bezahlbare Technologien zu erarbeiten, dann schaut man halt in die Röhre.
Außerdem ist die Autoindustrie sowieso über Jahrzehnte die meistsubventionierte Industriesparte in Deutschland. Ich sag nur Abwrackprämie, Dienstwagenregelung und Kurzarbeitergeld. Sobald nicht alle Mitarbeiter 100 Prozent ausgelastet sind, startet die Verwaltung den Antrag auf Kurzarbeit, und der Steuerzahler übernimmt die Gehälter anteilig.
Und wer erinnert sich noch an 2020? Kaum hatte VW Kurzarbeit wegen Corona angemeldet, wurde auch schon eine Erhöhung der Dividende angekündigt. Vom Steuerzahler direkt in die Taschen der Aktionäre. Respekt. Vermutlich ist der Schreiber VW-Aktionär und hätte gerne eine noch höhere Dividende.
Ulrich Eiwan
Amerang