Mehr als nur Einzelfälle

von Redaktion

Zum Bericht „Eine systembedingte Kampagne“ (Bayernteil):

Der frühere BR-Chefredakteur Sigmund Gottlieb beklagt eine Kampagne gegen die öffentlich-rechtlichen Sender. Er bezeichnet die jüngsten Compliance-Verfehlungen beim RBB und NDR als Einzelfälle. Eine alte Weisheit sagt: „Wenn man einen Sumpf austrocknen will, darf man nicht die Frösche fragen.“

Für ein vom WDR in Auftrag gegebenes Gutachten, unter anderem zur „Entwicklung des Eigenlebens in den Direktionen sowie die Abschottung und Verfestigung hierarchischer Strukturen“, ergab massive Probleme bei den Öffentlich-Rechtlichen, insbesondere in Bezug auf die Aufsichtsgremien. Herr Gottlieb behauptet, dass die Sender seit Jahren bis an die Schmerzgrenze sparen. Dem kann man in Bezug auf die Programmauswahl nur zustimmen, denn diese besteht zu einem Großteil aus Wiederholungen und „uralten Klamotten“.

Dafür ist die GEZ-Gebühr („Zwangsbeitrag“) mehr als angemessen. Immerhin räumt Herr Gottlieb ein, dass Mehrfachstrukturen der Sender auf den Prüfstand gehören und mehr Transparenz vonnöten ist. Man darf auf die weitere politische Diskussion gespannt sein.

Ulrich Huber

Staudach-Egerndach

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