Atomkraft würde Energiemarkt entlasten

von Redaktion

Zur Berichterstattung über Atomkraftwerk-Laufzeiten (Politikteil, Bayernteil):

Wichtige Zeit wurde vertrödelt, um zu entscheiden, dass die drei AKW lediglich bis April in Betrieb bleiben – und auch nur im Streckbetrieb. Da können wir uns noch auf einiges gefasst machen: Katar weist jetzt darauf hin, dass der Gas-Engpass für Europa nach diesem Winter bis circa 2025 zunehmen wird. Leben wir in einer Harry-Potter-Welt? Im Straßenverkehr sterben Tag für Tag sieben Menschen in Deutschland. Genauso erhöhen die dreckigen und Gift ausstoßenden Kohlekraftwerke die Todesrate. Was würde es da ausmachen, die sechs letzten AKW noch drei Jahre laufen zu lassen? Wie viele Menschen sind denn in den vergangenen Jahren durch Unfälle eines AKWs in Deutschland gestorben? Und die großen AKW-Unfälle entstanden aufgrund grober Fahrlässigkeit – waren also vermeidbar: Bei „Tschernobyl“ gab es gravierende Mängel in der Bauweise und eklatante Defizite in der Sicherheitskultur. Bei „Fukushima“ war es auch grobe Fahrlässigkeit: Die Merkel-Aussage, „Fukushima“ zeige, dass auch ein Hoch-Technologie-Land die Atomkraft nicht beherrsche, war Stuss. In Japan gibt es nicht nur Firmen auf dem Niveau von Toyota. Die Betreiberfirma Tepco war eine schlecht geführte Firma und sparte beim Bau auf Kosten der Sicherheit. Deshalb gab es inzwischen eine Milliardenstrafe. „Fukushima“ zeigte Frau Merkel, wie fahrlässig sie die Laufzeit der AKW verlängert hatte: Sie hatte zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen von den Betreibern nicht eingefordert. Das wollte sie vertuschen – und da war auch die Landtagswahl in Baden-Württemberg. Ideologische Sturheit hat auch Folgen bei Partnern. An der Grenze zu Niederbayern errichtet nun Tschechien einen Nuklearpark mit Mini-AKWs, die technisch nicht ausgereift sind.

Jürgen Böhm

Kolbermoor

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