Bedenkliche Technologien erst ausreifen lassen

von Redaktion

Zu „Ärger über Verbrenner-Aus“ und „Was das Verbrenner-Aus bedeutet“ sowie „Droht uns der Havanna-Effekt“ (Politikteil, Kommentare):

Laut EU sollen neue Autos ab 2035 nur noch zulässig sein, wenn sie im Betrieb in Bezug auf Klimagase, insbesondere CO2, emissionsfrei sind. Für E-Autos wird diese Forderung nur erfüllt, wenn der Strom hierfür zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen, also Wind, Sonne und Wasserkraft stammt.

Dies ist derzeit nicht und vermutlich auch bis 2035 nicht der Fall.

Diese Regelung also als wirkungsvollen Klimaschutz zu bezeichnen, wie dies unsere Umweltministerin Steffi Lemke tut, bezeichne ich als unredlich und als an Volksverdummung grenzend. Zudem die Gesamt-Klimabilanz, also inklusive Herstellung von E-Autos im Vergleich zu modernen Diesel-Pkw, negativ ausfällt, wenn eine Betriebszeit von weniger als acht Jahren zugrunde liegt.

Hierzu gehört auch das Hinterfragen der Verfügbarkeit von bestimmten Rohstoffen, zum Beispiel Lithium sowie die massive Umweltbelastung bei deren Verarbeitung. Ebenso kritisch ist die Verfügbarkeit von Strom: Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke werden abgeschaltet; der Ausbau von erneuerbaren Energien erfolgt nicht mit der nötigen Geschwindigkeit, ebenso fehlen Speichermöglichkeiten hierfür.

Dazu kommen lächerliche Reichweiten, die, solange der Ausbau von Lademöglichkeiten ebenfalls zu langsam vorangetrieben wird, zusammen mit den hohen Anschaffungskosten den Sinn von E-Autos infrage stellen.

Fazit: Eine politisch-ideologische, also nicht sachlich motivierte Vorgabe von Technologiewegen, hier die Dominanz von E-Autos, solange die Rahmenbedingungen nicht stimmen, ist mehr als zweifelhaft.

Dr. Klaus Carsten

Bernau

Artikel 5 von 11