Bürgergeld löst kein Problem

von Redaktion

Zur Berichterstattung über das neue Bürgergeld (Politikteil):

Derzeit sind bei der Agentur für Arbeit rund 3,2 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Gut 1,8 Millionen offene Stellen stehen dem gegenüber. Das sind die Fakten. Bei der Diskussion um das neue Bürgergeld geht es ausdrücklich nicht um das Arbeitslosengeld 1, das zwölf Monate lang gezahlt wird, sondern um die Zeit danach. Die Frage: Warum ist der Arbeitslose nach zwölf Monaten trotz Vermittlungsversuchen immer noch arbeitslos?

In der Debatte wird von Weiterqualifizierung gesprochen. Die muss man aber auch wollen. Arbeit muss sich lohnen, sagen einige. Der Unterschied zwischen daheim nichts tun und täglich zur Arbeit zu gehen, sei zu gering. Dem Arbeitsmarkt fehlen Lkw-, Bus- und Bahn-Fahrer. Im Handwerk werden dringend Mitarbeiter gesucht, der Einzelhandel sucht Mitarbeiter, die Pflegeberufe nicht zu vergessen. In der Gastronomie gibt es ebenfalls viele offene Stellen. Vor diesem Hintergrund: Was läuft da schief im System, obwohl Milliarden Euro für die Vermittlung der Arbeitslosen ausgegeben werden? Wenn von Fachleuten dann vom Drehtür-Effekt gesprochen wird, wenn Arbeitslose sich nach der Vermittlung in den Arbeitsmarkt schon nach kurzer Zeit wieder beim Arbeitsamt vorstellen, weil die Arbeit nicht gefällt, ist das sicher Teil des Problems.

Ob Hartz-4 oder das Bürgergeld dieses Problem löst, ist mehr als zweifelhaft.

Franz Smeets

Feldkirchen

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