Zum Leserbrief „Das Kreuz ist für viele Völker eine Zumutung“ (Leserbriefseite):
Dieser Leserbrief ist ebenfalls eine Zumutung; er strotzt von nicht zutreffenden Behauptungen und einseitiger Schuldzuweisung. Frau Baumann-Sturm vermengt sowohl Lehren des Alten Testamentes als auch die Lehre des Gekreuzigten mit dem leider offensichtlichen Versagen der Menschen, nicht Gottes. Er hat den Menschen freie Entscheidung und Verantwortung für ihr Verhalten zugemutet. Das sollten Sie bloßstellen, nicht das Kreuz. Und Sie übersehen auch andere Religionen wie zum Beispiel den Islam. Die germanischen Franken, unter Karl Martell, unterstützt durch die Langobarden, verhinderten im Jahr 732 in der Schlacht bei Poitiers, dass die muslimischen Reiter nach Spanien auch noch den Rest der westeuropäischen Völker überrennen konnten. In Sizilien und Süditalien waren sie ja auch schon gelandet. Erst unter Kaiser Friedrich II., dem Staufer, konnten sie hier gebändigt werden. Möchten Sie, Frau Baumann-Sturm, unter dem „Halbmond“ leben und unter dessen ebenfalls barbarischen Umgang mit Andersgläubigen (siehe Afghanistan, Iran, Twin Tower in New York usw.) Ihr Leben verbringen oder durch Steinigung verlieren? Vorher Nachdenken tut not.
Wolfgang Pawliczek
Übersee
Selbst als „lauer Christ“ kann ich den Leserbrief von Frau Baumann-Sturm so nicht stehen lassen. Ein überzeugter Atheist hat mir mal gesagt: Unsere westliche Kultur steht auf drei Säulen: dem römischen Recht, der griechischen Kunst und dem Christentum. Natürlich ist in den christlichen Kirchen vieles schiefgelaufen, Verbrechen mit eingeschlossen. Aber alles dem Christentum anzuhängen, was in den vergangenen 2000 Jahren passiert ist, ist einfach primitiv. Angefangen von Zwangschristianisierung damals, bis hin zu Missbrauchsfällen heute ist vieles zu verabscheuen. Aber der Grundgedanke der christlichen Kirchen, die Nächstenliebe, der Dienst an den Mitmenschen, ist heute noch da. Das Symbol Kreuz gehört einfach zu unserer Kultur wie anderswo der Halbmond. Die sozialen Dienste, vor allem der Ehrenamtlichen, sind heute noch beispielhaft. Man darf nicht immer nur zurückschauen, sondern muss vorausblicken, auch und vor allem in unserer Zeit.
Hans Stummer
Gars