Auch mit Bürgergeld bleibt man unterhalb der Armutsgrenze

von Redaktion

Zum Bericht „Bürgergeld: Arbeit lohnt sich weiterhin“ (Politikteil):

Die Befragten, die gegen das Bürgergeld sind, und Herr Merz sollen ehrlich überlegen, ob sie mit 450 Euro im Monat leben könnten. Von Hartz IV zu leben, ist sehr schwer, bei der heutigen Preisentwicklung eigentlich unmöglich. Wenn auch die Miete mit Heizkosten bis zu einer gewissen Höhe übernommen wird, von den 450 Euro muss auch der Strom bezahlt werden. Also den ganzen Tag gemütlich fernsehen wie anscheinend die große Mehrheit meint, ist nicht möglich. 1200 Euro sind die Armutsgrenze. Ein Hartz-IV-Empfänger hätte bei einer durchschnittlichen Miete von 600 Euro dann im Monat 1050 Euro, wobei die Miete auch eigentlich utopisch niedrig ist und ein Hartz-IV-Empfänger meist keine Wohnung bekommt, weil ihn kein Vermieter haben will. Also noch weit unter der Armutsgrenze. Denkt außerdem jemand an chronisch Kranke? Auch die sind irgendwann auf Sozialhilfe angewiesen, können nicht arbeiten und werden in einen Topf mit den paar Schmarotzern geworfen. Da kommt dann zur Krankheit noch das Gefühl der Wertlosigkeit dazu, ohne Möglichkeit, sich zu befreien.

Und wenn Herr Söder dagegen ist, weil gewisse Berufszweige annähernd so wenig verdienen, dann ist es ein noch größeres Armutszeugnis für unseren „Sozialstaat“, dass das überhaupt möglich ist. Da wird es auch Zeit, dass sich endlich etwas ändert. Das C in CDU und CSU steht ja für christlich. Davon ist wenig zu merken.

Claudia Eberhardt

Oberaudorf

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