Plastikpiste ist Mikroplastik-Schleuder

von Redaktion

Zum Bericht „Skifahren braucht keinen Schnee: Oberaudorf setzt auf Kunstschneepiste“ (Bayernteil):

Jetzt will man auf den ausbleibenden Schnee auch noch mit Plastikpisten reagieren. Nach dem ökologischen Wahnsinn „Kunstschnee“ jetzt der nächste Schritt. Schade, dass der Mensch sich so schwertut, äußere Gegebenheiten zu akzeptieren. Skifahren ist in weiten Teilen unserer Region ein Auslaufmodell.

Anscheinend haben die Betreiber von Liften und Skischulen noch nie etwas von Mikroplastik gehört? So ein System verursacht jede Menge Kunststoffabrieb, der über den Röthenbach in den Inn entwässert würde. Die fatalen Folgen für Natur und Klima sind inzwischen gut erforscht. Guten Appetit beim nächsten Fischfilet!

Der Hersteller Wolfgang Schmidt verwendet die üblichen, irreführenden Tarnbegriffe: Das Material sei „umweltfreundlich“ und „durch und durch regional“. Auf der Homepage von Skitrax findet man keine Angaben über die verwendeten Materialien und die Herkunft der Rohstoffe. Stattdessen wird empfohlen, die Piste regelmäßig mit einem Gleitmittel zu bestreichen. Auch dieses wird nicht spezifiziert, ist aber selbstverständlich „öko“. Vermutlich kommt sogar das Erdöl für die Plastikmatten aus regionalem Bio-Anbau?

Immerhin wird zugegeben, dass das notwendige Drainagevlies für die Ableitung von Mikroplastik sorgt. Aber das hat Stefan Hirnböck vom WSV Oberaudorf wahrscheinlich nicht gelesen. Dass so eine Plastikpiste ganzjährig scheußlich aussieht und das Ökosystem Bergwiese endgültig beerdigt, ist eine weitere Folge. Ist es das den Betreibern wirklich wert?

Frank Wiens

Stephanskirchen

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