Zu den Berichten über Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Bayernteil):
Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident steht der staatlichen Institution des Freistaates vor. Die Behörden des Freistaates Bayern wie zum Beispiel die Landratsämter sind nachgeordnete Behörden. Wie kann der stellvertretende Ministerpräsident Aiwanger die Behörden seines Staates mit einem äußerst publikumswirksamen persönlichen Geschenk von 130 Euro an einen Landwirt in Pähl so bloßstellen?
Das Landratsamt Schongau wies den Bürgermeister von Pähl an, gegen den Landwirt, der durch seine Kuhherden seit Jahren die Ortsstraßen mit Kuhfladen verdrecken ließ, einen Bußgeldbescheid gegen den Bauern zu erlassen. Dies geschah. Der stellvertretende Ministerpräsident Aiwanger hatte nichts Eiligeres zu tun, als die Presse und das Fernsehen zu verständigen – nicht aber den Bürgermeister von Pähl – und wohl mit dem Dienstfahrzeug zu dem Bauern zu fahren, um ihm aus seinem Geldbeutel die Geldbuße vor laufenden Kameras zu bezahlen. Reiner Populismus. Der zweithöchste Chef im Freistaat fällt seinen Behörden massiv in den Rücken. Es wäre längst an der Zeit, dass dieser Mann einsieht, das falsche Amt zu bekleiden. Der sofortige Rücktritt ist geboten.
Dr. Peter Schuppenies
Stephanskirchen