Zur aktuellen Berichterstattung über die Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz (überregionaler Teil):
Das Thema KI (Künstliche Intelligenz) ist im Moment in aller Munde. Es vergeht kein Tag, in dem nicht das Kürzel KI in irgendwelchen Schlagzeilen erwähnt wird – und zwar von allen gesellschaftlichen Gruppen. Die Motive sind unterschiedlich: Firmen kündigen an, Dienstleistungen und Produkte mit KI zu optimieren. Dabei ist KI im Moment nichts anderes als ein Buzzword, ein Schlagwort – mehr nicht.
Alles, was heute als KI verkauft wird, repräsentiert nur die Intelligenz des Programmierers. Was zum Beispiel die Automobilhersteller als autonomes Fahren ankündigen, hat ebenfalls mit KI nichts zu tun. Es fällt unter die Rubrik Messen, Steuern und Regeln.
Geht man bei der Begriffsdefinition von KI als Reproduktion des menschlichen Gehirns aus, dann sind wir auf einer Skala von null bis 100 noch nicht einmal bei zehn angelangt. Wir haben nicht einmal eine Vorstellung davon, wie komplex der Weg zu echter KI ist. Vielleicht gelingt es uns gar nicht, mit den vorhandenen Mitteln KI zu realisieren. Aber unser Ethikrat beginnt schon jetzt, sich Gedanken um etwaige Reglementierungen zu machen – für etwas, das es noch gar nicht gibt.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der erforderlichen Hardware. Die Amerikaner reden bereits über Quantencomputer und die Entwicklung läuft auf Hochtouren. Und wir in Europa stellen fest, dass wir ohne China weder Computer-Prozessoren noch kompakte Platinen bauen können. Wie gefährlich Abhängigkeiten sind, mussten wir gerade beim Thema Gasversorgung feststellen. Wir brauchen die Fähigkeit, die Infrastruktur, auf die wir angewiesen sind, selbst zu betreiben. Das können wir im Bereich der Digitalisierung nicht, in der Energieversorgung nicht und auf den Marktplätzen dieser Welt nicht.
Franz Stampflmeier
Schechen