Infrastruktur passt noch lange nicht

von Redaktion

Zur Berichterstattung über das beschlossene Verbrenner-Aus ab 2035 (überregionaler Teil):

Da wurde in der EU beschlossen, dass ab 2035 keine Autos mit Verbrenner-Motor (Benzin oder Diesel) mehr zugelassen werden dürfen. In Deutschland sind Stand April 2022 circa 46 Millionen Autos mit Verbrenner-Motoren zugelassen und 840600 mit Stromantrieb. EU-weit sollen, so der Plan, an Autobahnen und Fernstraßen alle 60 Kilometer Ladestationen gebaut werden. Die Ladezeit für die Stromer beträgt je nach Ladezustand vier bis zwölf Stunden.

Die EnBW Energie Baden-Württemberg betreibt nach eigenen Angaben circa 400000 Ladestationen europaweit in 17 Ländern. Toll! In Rosenheim gibt es aktuell an 15 öffentlichen Standorten 48 Lademöglichkeiten.

Die EU hat es bisher nicht einmal geschafft, einen einheitlichen Steckertyp zum Laden der mit Strom betriebenen Autos vorzustellen oder vorzuschreiben. Eine Vergleichs-App zu den Ladepreisen für Stromer gibt es nicht. Allein daran ist zu erkennen, wie die Prioritäten in Deutschland und in der EU gesetzt sind.

Es werden mindestens 20 Millionen Ladestationen benötigt, um verbraucherfreundlich, bequem und einfach die Stromer in Deutschland aufzuladen. Nur dann ist eine vernünftige Akzeptanz der Verbraucher zu erreichen. Davon sind wir aber meilenweit entfernt.

Wenn nachts um zwei Uhr die Handy-App mit dem Hinweis klingelt „Ihr Auto hat den vollen Ladestand erreicht, machen Sie die Ladestation frei, damit der Nächste den Stromer laden kann – ansonsten kostet es 10 Cent pro Minute“, dann kommt bestimmt keine Freude auf.

Franz Smeets

Feldkirchen

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