Zweifel an der Kinder-Beichte nicht angebracht

von Redaktion

Über den Bericht „Zweifel an der Kinder-Beichte“ (Bayernteil):

Eingeschränktes Wissen um die sakramentale Beauftragung der katholischen Kirche (Johannes 20:21-22) versucht das Verständnis der Versöhnung mit Gott durch Jesus Christus in der Beichte (Joh 20:23) – insbesondere für Kinder –, infrage zu stellen und zu behindern.

Hierzu wird ein Mix aus pauschalisierenden Unterstellungen gegenüber Priester und angeblicher Überforderung von Kindern hinsichtlich der Unterscheidung von Gut und Böse verbreitet.

Psychologen und Psychiatern ist bekannt, dass sich im Alter von drei bis sechs Jahren das Verständnis von Gut und Böse entwickelt. Bereits einem Fünf- bis Sechsjährigen ist ein Unterscheiden von frech und boshaft sowie freundlich und hilfsbereit gegeben. Wie Pater Stark bestätigt, bedarf dies der aufmerksamen, liebevollen Unterstützung durch die Eltern und Erzieher: Gewissen im Herzen bilden, Entscheidung per Verstand bereiten, das Gefühl hilfreich nutzen.

Die Kommunion mit Christus (Joh 6:54-56) – dazu lädt der Herr auch Kinder ein (Lk 18:16) – setzt die Vorbereitung des Herzens durch Verstand für die Gefühle voraus. „Wer unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Wer isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu.“ (Erster Brief an die Korinther 11:26-29).

Auch sogenannte lässliche Sünden erschweren den Blick auf Gott. Eine frühe Erfahrung der Versöhnung in der Beichte wird später den Erwachsenen vor Kontaktabbruch bewahren.

Die normale Beichtpraxis sowie verstärkte Inanspruchnahme macht Missbrauch weitgehend unmöglich, die überwältigende Mehrheit der Priester ist sich ihrer Verantwortung vor Gott bewusst.

Dr. Stephan Maria Hitzel

Raubling

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