Alle sollen ihrenLebensraum haben

von Redaktion

Zur aktuellen Berichterstattung über die Problem-Bärin Gaia in Südtirol (überregionaler Teil):

Ein tragischer Fall in Südtirol – und wieder wird heiß diskutiert. Doch ist es nicht so, dass wir es sind, die sich auf das Leben mit Wildtieren nicht einstellen wollen? Wieso klappt es in anderen Ländern und nicht bei uns? Edmund Stoiber sagt in den OVB-Heimatzeitungen: „Das Leben eines Menschen steht über allem!“

Was ist passiert? Seit 170 Jahren ist erstmals wieder ein Mann von einem Bären getötet worden. Ja, das ist tragisch. Aber wenn das Leben eines Menschen über allem steht, dann würde sich daraus aus meiner Sicht auch die logische Konsequenz ergeben, dass alle Autofahrer zum Abschuss freigegeben werden können. Denn die Anzahl der Verkehrstoten durch fahrlässige Geschwindigkeitsüberschreitung liegt doch wohl deutlich höher.

Klar, dieser Vorschlag ist großer Unsinn. Aber sollten wir nicht eher versuchen, uns auf das Leben mit der Natur einzustellen, als die Natur nach unseren Annehmlichkeiten zu verbiegen? Bären und Wölfe haben vor uns hier gelebt und sie kommen zurück. Jetzt sollten wir den Schutz für uns und unsere Viehhaltung dahingehend anpassen, dass alle ihren Lebensraum haben. Gelingt uns das, können wir gefahrlos mit ihnen leben.

Hartmuth Lang

Waldkraiburg

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