Zum Bericht „Söder will Staatsleistungen für Kirche“ (Bayernteil):
Natürlich geht es der CSU und anderen Parteien nicht um Ethik, wenn die Kirchen mit Milliarden von den Parteien finanziert werden.
Im Jahr 2000 zum Beispiel erhielten die Kirchen 39 Milliarden Euro vom Staat plus neun Milliarden Euro Kirchensteuer (Quelle: Carsten Frerk „Finanzen und Vermögen der Kirche in Deutschland“). Weder für Politiker noch für Kirchenfürsten gilt offenbar das Bibel-Gebot, den zehnten Teil Teil des Einkommens der Kirche zur Verfügung zu stellen.
Das drückt man dem Volk aufs Auge. Die Kirche mit ihrem Milliarden-Vermögen dagegen ist steuerbefreit. Alle sozialen Aufgaben (Schulen, Priestergehälter und -pensionen, Kliniken, Kitas in Kirchenhand und so weiter) werden vom Steuerzahler finanziert.
Das Argument, dies sei eine Entschädigung wegen Napoleons Enteignung 1803, ist eine Lüge: Haben die Kirchen sich vor 1803 als größter Grund- und Immobilienbesitzer Europas per Bankkredit finanziert? Wie viele Häuser erbte die Kirche von Gläubigen? Wanderte je ein Priester wegen Kindesmissbrauchs in den Knast?
Unsere Justiz macht sich bis heute lächerlich mit ihrer Schutzbehauptung, sie sei hier nicht zuständig, das dürfe die Kirche selbst regeln. Kirche wie Politik haben seit 2010 (Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kolleg) jede Autorität verloren. Das beweisen die Millionen von Kirchenaustritten der vergangenen Jahre.
Matthias Fuchs
Waldkraiburg