Beispiel für eigenartiges Verständnis von gegenseitiger Toleranz

von Redaktion

Zum Bericht „Respekt als einseitige Forderung“ (Politikteil):

Wenn ich so etwas lese, geht mir die Hutschnur hoch. Wenn es um christliche Feiertage geht, die ja jeder bekommt, beschwert sich ja auch niemand. Es hat für mich auch etwas mit Anstand zu tun, auch mal tolerant zu sein. Es handelt sich um wenige Tage im Jahr. Die wird unsere Spaßgesellschaft wohl überstehen. Außerdem ist unser schönes Bayern ein christliches Land. Wem das nicht passt, der kann sich ja schleichen.

Rosemarie Großer

Großkarolinenfeld

Es ist nach wie vor des Menschen freier Wille, die unermessliche Gnade des Karfreitags anzunehmen oder nicht. Wenn der Leserbriefschreiber in seiner Überschrift mehr Respekt von den Katholiken anmahnt, unmittelbar daran anschließend aber fordert, dass genau und nur an diesem stillen Feiertag „Heidenspaß-Partys“ nötig sind, ja sogar als öffentliches Statement sein müssen, dann ist das schon ein sehr eigenartiges Verständnis von gegenseitiger Toleranz. Irgendwie unglaublich: Fast täglich pfeift einer die Worte Respekt und Toleranz von den Dächern und genau den, der unserem (bisher) christlichen Abendland fast acht Jahrzehnte Friedenszeit garantiert hat, der die Grundlage für all die positiven Werte unserer abendländischen Kultur ist, der bis zum Letzten für die Menschen gegangen ist, genau den will man plötzlich nicht mehr verstehen, nicht mehr respektieren. Ja, man stellt ihn sogar gänzlich in Frage und greift ihn jetzt auch noch ganz bewusst an. Im Grunde ist das letztendlich dann nichts anderes, als die eigene Identität von innen her zu zerstören. Wer meint, er sehe das mit dem christlichen Fundament unseres Abendlandes nicht so, der sei eingeladen, sich seriöse Geschichts-Literatur zu diesem Thema zu gönnen. Möge Gott uns gnädig sein, dass in den Geschichtsbüchern der Zukunft, dessen Text wir jetzt schreiben, doch noch das Positive überwiegt.

Anton Deuschl

Isen

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