Gelebte Doppelmoral

von Redaktion

Zur laufenden Diskussion um die Ausbreitung von Wolf und Bär (überregionaler und regionaler Teil):

Bär und Wolf kehren wieder in ihre angestammten Bereiche zurück, in denen sie vor 190 Jahren vom Menschen ausgerottet wurden. Reagiert wird in erster Linie mit Hysterie und Wahlkampfpopulismus. Große Beutegreifer würden die Almwirtschaft und den Tourismus in den Alpen zerstören. Ich habe hiervon am letzten Aprilwochenende auf dem Samerberg wenig bemerkt. Es waren massig Menschen um die Hochries unterwegs – einen bösen Bären oder Wolf habe ich nicht gesehen. Stattdessen jede Menge Mountainbiker mit Zusatzantrieb, die einen beinahe über den Haufen radeln. Gegen diese wird nicht vorgegangen. Generell bitte ich hier gerade die CSU, die Kirche im Dorf zu lassen, weil sie in gefahrentechnisch wirklich wichtigen Punkten wie der Migrationspolitik seit Jahren vollständig und vorsätzlich versagt. Hier werden Tätergruppen protegiert.

Hinterlässt jedoch ein einzelner Bär am Sudelfeld auch nur seinen Tatzenabdruck im Schnee, wird – wie anno 2006 bei Bruno – sofort scharf geschossen. So etwas nenne ich gelebte Doppelmoral.

Christian Schröder

Rosenheim

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