„Basta!“ beim Beutegreifer ein Bärendienst?

von Redaktion

Zur Berichterstattung über Bär und Wolf in der Region (Regional- und Bayernteil):

Das permanente Katz- und Mausspiel mit Bären- und Wolfsspuren (Fährten und Fotofallenbilder) in unserer Alpen-Region und die endlosen Diskussionen sind inzwischen absurd und unerträglich. Eine erste erfolgte tödliche Begegnung von Mensch und Bär steigerte das Ganze sogar noch.

Die großen Beutegreifer stören alle Almbauern in ihrem notwendigen Weidebetrieb erheblich und verunsichern zu Recht die Tourismusindustrie in den Urlaubsregionen.

Bei nüchterner, emotionsloser Betrachtung wird klar, dass Bär und Wolf in den dichtestbesiedelten und bewirtschafteten Kulturlandschaften Mitteleuropas heute leider keinen Lebensraum mehr haben können. Und somit verträgt die unverzichtbare Almwirtschaft mit ihren Vieh-und Schafherden absolut keine Symbiose mit den großen Beutegreifen.

Daher sollte das ständige Bär- und Wolfschutzgelaber jetzt aufhören und einer nüchternen, rationalen Betrachtung Platz machen.

Die in unseren Revieren befindlichen Bären und Wölfe sollen nach und nach eingefangen und in den dünn besiedelten Regionen Ost- und Nordeuropas ausgesetzt werden, wo sie grenzenlosen Platz finden. Oder – wenn nicht anders möglich – „entnommen“ (ergo: erlegt) werden. Basta!
Die Verteilung der Lebensräume von Menschen und Tieren ist heute (leider) nicht mehr dieselbe wie vor 1000 Jahren und früher.

Gerd Höglinger

Rosenheim

Es vergeht fast kein Tag ohne Pressemeldungen zum Thema Wolf oder Bär. Es wird suggeriert, dass der Wolf eine unausweichliche Gefahr für Mensch und Weidetiere ist. Aber wie sieht die Realität aus?

Seit im Jahr 2000 wieder die ersten Wölfe in Deutschland aufgetaucht sind, haben sie keinen einzigen Menschen angegriffen. Hingegen werden jedes Jahr über 40000 Menschen von Hunden gebissen. Von den vielen Verkehrstoten will ich gar nicht reden. Wölfe hingegen sind scheu und meiden den Menschen.

Natürlich sind ungeschützte Schafe für Wölfe eine attraktive Beute. Die ökologisch wertvolle Weidetierhaltung steht daher besonders im Focks des Wolfsmanagements.

Das Wissen zum Herdenschutz muss nach der Abwesenheit der Wölfe in Deutschland teilweise neu vermittelt, aber auch permanent erprobt und optimiert werden.

Die Weidetierhaltung benötigt geeignete Zäune, ausgebildete Herdenschutzhunde, sowie Schulung und Beratung der dort arbeitenden. Auch der Unterhalt von Herdenschutz muss zukünftig gefördert werden. Andere Länder, wie zum Beispiel die Slowakei, machen es uns vor.

Söders laut verkündete Programmatik, dass Wölfe abgeschossen werden sollen, sobald nur ein Nutztier gerissen wurde, kann nur als billiger Populismus im Rahmen des Landtagswahlkampfes bewertet werden.

Der Bund Naturschutz hat gegen diese neue bayerische Wolfsverordnung geklagt. Es ist zu erwarten, dass das zuständige Gericht diese im Einklang mit deutschen und EU-Gesetzen wieder außer Kraft setzen wird. Denn durch diese Gesetze ist der Wolf besonders geschützt. Aber Söder und Aiwanger haben ihre medienwirksamen Auftritte gehabt und hiermit aber dem Artenschutz einen Bärendienst erwiesen, da eine konstruktive Diskussion über einen effektiven Herdenschutz unterbunden wurde.

Ulrike Bormann

Rosenheim

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