Meinung ohne Wissen kann gefährlich werden

von Redaktion

Zum Leserbrief „Der Aufschrei rund um die Stärke der AfD“ (Leserbriefseite):

Die AfD spaltet die Gesellschaft und steht der Mehrheitsmeinung ablehnend gegenüber, zum Beispiel bei der Corona-Impfung, bei Umwelt- und Klimaschutz, beim Thema Energie und vielem mehr. Unser Leben wird zunehmend durch die praktische Implementierung der Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Forschung und Erfindungen bestimmt, zum Beispiel in der Medizin, Kommunikation und Mobilität. Die Diskrepanz beim Wissensstand zwischen Menschen, die sich weiterbilden, und denen, die lieber „Krimis lesen“ – sie war nie größer als heute.

Einige Gedanken dazu. „Die durchschnittliche relative Bildungsarmut der Menschen steigt mit dem Quadrat des kumulierten Fachwissens“, heißt es. Und: „Doch du, Herr, dem die Macht ist gegeben, mögest Du gütig die Ungebildeten zur Weisheit erheben.“ Wird sonst etwa Nationalismus zum Bildungsersatz?

Jeder will eine feste Meinung zu wichtigen gesellschaftlichen Themen haben. Doch ist eine feste Meinung ohne Wissensgrundlage gut oder kann sie gemeingefährlich sein? Ist sie der Grund für die von der AfD getriebene Spaltung der Gesellschaft? Journalisten sollten, anstatt AfD-Hassparolen zu publizieren, viel mehr über die Arbeit von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren, Handwerkern, Bauern, Ärzten oder Pflegern berichten. Junge Menschen müssen motiviert werden, etwas Substanzielles zu lernen und zu studieren. Dann wird der Fachkräftemangel geringer. Ein hoch technisiertes Land holt Fachkräfte aus Entwicklungsländern und schwächt dadurch deren Entwicklung! Der Ausländerhass steigt. Die AfD freut sich, weil sie bald 30 Prozent bekommt, sie existiert ja nur deshalb.

Ein Altbundespräsident sagte einmal: „Ein Ruck muss durch die Gesellschaft gehen“ und durch die Köpfe der Verantwortlichen! Die Alternative steht schon am Horizont, die KI und Roboter – der Mensch wird überflüssig. Natur und Klima freuen sich!

Martin Cretnik

Prien

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