Zur Berichterstattung und die Leserbriefe über den Kirchentag in Nürnberg (Politikteil und Leserbriefseiten):
Simon Kirschner kritisiert in seinem Leserbrief Inhalte und Abläufe des Kirchentags und nimmt Bezug auf das Markus-Evangelium. Sein Tenor scheint der Wunsch nach Frieden zu sein. Doch trugen eben dieses Verlangen nicht alle Besucher in sich? Wer hingehört und -gesehen hat, konnte Erstaunliches erfahren. Im Rahmen des Programms gaben unterschiedlichste soziale Gruppen, Religionen – auch nicht konfessionsgebundene Menschen – und Ethnien Beispiel für Friedfertigkeit und problembewusste Erörterung von Themen der Zeit.
Die Teilhabe reichte von besinnlich-religiös über politisch-relevant bis zu genuss- und freudvollen Veranstaltungen in unterschiedlichsten Formaten. Dialoge, auch mit Personen, die Herr Kirschner „gottlos“ nennt, endeten nicht selten mit der demütigen Feststellung, dass niemand im alleinigen Besitz der Wahrheit ist.
Nun ist die Kirche mit ihrer bloßen Existenz politische Kraft. Der Kirchentag orientierte sich am Puls der Zeit. Nicht selten mit der Erkenntnis, dass manchmal keine passende Lösung definierbar ist, schon gar keine einfache. Insbesondere nicht mit Entwürfen längst vergangener Tagen, mit Ansätzen und Ansichten, weswegen viele Gläubige den Kirchen den Rücken kehren.
Generalsekretärin Kristin Jahn formulierte im Vorfeld den Anspruch: „Der Kirchentag ist eine wichtige Echokammer für unsere Gesellschaft, gleichzeitig aber auch Zukunftswerkstatt“, und so versuchten die Initiatoren das Motto „Jetzt ist die Zeit“ offener und freier zu interpretieren und zu breiter Wirkung zu bringen. Im Kontext gemeinsamer christlicher und demokratischer Werte ist dies durchweg gelungen. Daher war der Kirchentag ein voller gesellschaftspolitischer Erfolg.
Alois Weiß
Flintsbach
Wenn einer, der die Bibel kennt, die Verse der Evangelisten nennt, nun meint, dass er jetzt gscheiter wär, so irrt sich der.
Wolfgang Reimann
Neubeuern